Neues Wissen zum Trockenen Auge / Jubiläum: Zehn Jahre Sicca-Förderpreis – von der Klinik bis zur Praxis

DÜSSELDORF 07.07.2010 – Zum nun bereits zehnten Mal wurde während des Weltkongresses der Augenheilkunde in Berlin der Sicca-Förderpreis des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands an junge Wissenschaftler vergeben. Ein Anlass zurückzublicken: Was hat die Sicca-Forschungsförderung zum Wissen über das Trockene Auge beigetragen?

Rund acht bis zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden am Trockenen Auge (in der Fachsprache: Keratokonjunktivitis Sicca). Die Augen brennen, sie sind rot, es fühlt sich an, als reibe feiner Sand auf der Hornhaut. Nicht nur die Lebensqualität leidet, auch das Sehvermögen kann eingeschränkt werden. Doch was genau die Ursachen sind und wie die krankhaften Prozesse an der Augenoberfläche ablaufen, dazu war lange Zeit wenig bekannt. Der Berufsverband der Augenärzte fördert schon seit zehn Jahren – unterstützt durch das Pharmaunternehmen Bausch+Lomb/Dr. Mann Pharma – Forschungsprojekte, die dem Trockenen Auge auf den Grund gehen. „Dank dieser Förderung weiß man heute beispielsweise, dass beim so genannten Office Eye Syndrom unter anderem die konzentrierte Arbeit am Computer eine große Rolle spielt: Man blinzelt seltener und der Tränenfilm wird deshalb schlechter auf dem Auge verteilt“, nennt Dr. med. Thomas Kaercher vom BVA-Ressort Trockenes Auge ein Beispiel.

Entzündung an der Augenoberfläche

Die gewonnenen Erkenntnisse haben das Wissen zum Trockenen Auge entscheidend bereichert; erst 2007 wurde die Definition der Krankheit überarbeitet. „Schon lange vorher befassten sich die vom BVA geförderten Projekte mit der entzündlichen Komponente des Trockenen Auges“, erläutert Dr. Kaercher. „Die Entzündungsprozesse laufen an der Augenoberfläche ab, noch bevor deutliche Symptome auftreten. Die Arbeiten zu diesen Themen haben sich mit verschiedenen Eiweißgruppen befasst, die an dieser Entzündung beteiligt sind. Auch Möglichkeiten der Therapie wurden genauer untersucht.“

Serum-Augentropfen

Aus körpereigenem Blutserum lassen sich in Speziallaboren Augentropfen herstellen, die in sehr schweren Fällen die Beschwerden der Patienten lindern können. Die Herstellung dieser Augentropfen wurde durch mehrere Arbeiten verbessert.
Ganz aktuell beschäftigen sich einige Arbeiten zum Beispiel mit der Osmolarität der Tränenflüssigkeit. Ein jetzt auf den Markt gekommenes und in der Praxis einsetzbares Gerät erlaubt es, diesen Wert zu messen. Die Bedeutung dieses Gerätes für die Diagnostik des Trockenen Auges wird derzeit untersucht, eine abschließende Bewertung steht noch aus.

Ein Farbfoto der Preisträger 2010 in druckfähiger Auflösung steht zum Herunterladen bereit unter: www.augeninfo.de/bild_db/detail.php?ID=84

Bildlegende:
Die Preisträger des Sicca-Förderpreises 2010 (hintere Reihe von links): Dr. med. Thomas Armin Fuchsluger (Essen), Cand. Med. Meral Bulgen (München), Dr. rer. nat. Uta Gehlsen (Lübeck), Sebastian Siebelmann (Lübeck), Dr. med. Marc Schargus (Würzburg), Dr. med. Stefan Schrader (Würzburg/L), Dipl. Biol. Henning Thomasen (Essen), Dr. med. Daniel Kampik (Würzburg/London), (vordere Reihe von links:) Dr. med. Johannes Schwartzkopff (Freiburg), Dr. med. Eva Jacob (Heidelberg), Dr. med. Gesa Schäfer (Magdeburg), Cand. Med. Philipp Ackermann (Halle/Saale), Dipl. Biol. Martin Schicht (Halle/Saale), Matthias Dunse (Halle/Saale), Dr. med. Dieter F. Rabensteiner (Graz).
Bildquelle: Bausch + Lomb /BVA

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Vom 8. bis 15. Oktober 2010 findet die neunte Woche des Sehens unter dem Motto „Augen im Blickpunkt“ statt: www.woche-des-sehens.de.

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