Unter Wölfen

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Das ist ein ganz besonderes Buch, stellt doch hier jemand seine Lebenserinnerungen vor, der erst als Spanienkämpfer gegen die spanischen und deutschen Faschisten gekämpft hat und dann als Kriegsgefangener im Konzentrationslager Dachau landet. Und als Augenzeuge beschreibt der Autor das, was er selbst erlebt hat. Er bezieht sich nicht auf die Aussagen anderer. Mit einem mulmigen Gefühl erkennt der Leser, dass es im KZ für die Häftlinge eine grausame Zeit war und dass Menschen mit einer wie auch immer gearteten Ideologie, die keine andere neben sich akzeptiert, ganz schnell zu Unmenschen werden und christliche Nächstenliebe nicht mehr kennen.
Beinahe gefühllos schildert der Autor seine Erlebnisse im KZ Dachau. Was aber am schlimmsten ist, zeigt sich dem erschrockenen Leser, als der Autor die Gegenwart beschreibt: da ist der Autor des Buches zwar anerkannter Widerstandskämpfer, lebt in Wien, ist aber aufgrund der durchlebten Folter so krank, dass er nachts nicht einmal mehr schlafen kann - und sein Peiniger aus dem KZ Dachau läuft ihm in Wien über den Weg: der hat es zum einflussreichen Politiker gebracht.
Ein Buch das nichts beschönigt und aufrüttelt.

Mario Koch

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