Situation bei den Konkurrenten der Deutschen Post AG

Da staunt man nicht schlecht als man die Aktuelle Pressemitteilung des Arbeitsgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste liest.

Zitat:
"Die Arbeitnehmer unserer Mitgliedsunternehmen in der Brief- und Zustellbranche erhalten Tariflöhne. Der Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste e.V. (AGV-NBZ) hat im Dezember 2007 einen Tarifvertrag für Mehrwertbriefdienste abgeschlossen. Danach muss in der Brief- und Zustellbranche ein tariflicher Mindestlohn von 7,50 Euro je Stunde in Westdeutschland und Berlin und 6,50 Euro je Stunde in Ostdeutschland gezahlt werden. An diese Tariflöhne halten sich unsere Mitgliedsunternehmen weiter gebunden.“ so Florian Gerster, Präsident des AGV-NBZ."Zitat Ende

Herr Gerster meint mit diesen Unternehmen wohl die TNTpost und die PIN Mail AG aus Berlin. Es gibt aber immer noch genügend Unternehmen, die dem AGV-NBZ angehören und Löhne von weit unter 7,50€ Zahlen.

Weiterhin sind Mitgliedsunternehmen nicht erfasst worden, die ihre Zustellung an Unternehmen ausgelagert haben die eigentlich von den Verlagen für Zeitungszustellungen gegründet wurden.

Hier sind Löhne von 5€ bis 7,30€ an der Tagesordnung. Diese Zusteller sind jeden Tag bei Wind und Wetter draußen und sorgen für die Umsätze der Postdienstleister. Wenn Herr Gerster aber sagt die Postdienstleistungen wären eine einfache Dienstleistung, dann halten wir dies für Träumerei.

Die Zustellung von Postsendungen aller Art, ist eine Verantwortungsvolle Dienstleistung, diese ist mit Gesetzen zu Wahrung des Briefgeheimnisses verknüpft. Also keine einfache Dienstleistung.

Der AGV-NBZ kann unserer Meinung nach nur große reden schwingen und dabei seine Lobby Arbeit ausnutzen. Wir fordern den AGV-NBZ auf, dem Treiben in der Zustellbranche ein Ende zu setzen und mit Ver.di Verhandlungen auf zu nehmen und dafür zu sorgen, dass jeder, aber auch jeder Zusteller in diesem Tarifvertrag berücksichtigt wird.

Weiterhin regen sich TNT und Co. über ungerechten Wettbewerb auf. Diese Ungleichheit wurde von der Bundesregierung beseitigt. Nun sind die Arbeitgeber dran, die letzte Ungleichheit zu beseitigen und einen Fairen Wettbewerb zu ermöglichen und zwar alleine durch Service und Qualität und nicht über die Niedrigesten Löhne.

Ver.di hat den ersten Schritt gemacht nun sind Sie am Zuge.

Es wird sich zeigen, ob der AGV-NBZ weiterhin nur große reden schwingt und dieser Arbeitgeberverband kein Interesse daran hat, das die Mitarbeiter/innen der Mitgliedsunternehmen endlich ordentlich entlohnt werden, oder ob Herr Gerster und Co. zu ihrem wort stehen. Die Zeit wird es zeigen.

20.05.2010: | |