Umweltbund fordert flächendeckende Tests wegen gentechnischer Verunreinigung von Maissaat.
Pressetext verfasst von Umweltbund am Fr, 2010-05-14 08:39.Im Mai wird in Deutschland der Mais ausgesät. Mais dient nicht nur als Futterpflanze für unsere Nutztiere, sondern wird wegen seiner hohen Energiemenge zunehmend als Energiepflanze für Biogasanlagen angebaut.
Bei Stichproben des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) wurde Maissaatgut auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen untersucht.
Während im letzten Jahr die Proben verschiedener Feldsaaten kein gentechnisch verändertes Saatgut enthielt, waren in diesem Jahr 1/3tel der Proben positiv.
Da das Maissaatgut vieler Orts bereits im Boden ist, können die betroffenen Landwirte nicht mehr Ihr Saatgut überprüfen lassen, um es im bei Verunreinigungen gegen saubere Saat auszutauschen. Die Aussaat von gentechnisch verändertem Mais ist in Deutschland verboten.
Die Landwirte müssen nun befürchten, dass GVO-Mais ins Futter und damit in den ganzen landwirtschaftlichen Kreislauf gelangt.
Der Umweltbund e.V. kritisiert das Saatgutmonitoring von Schleswig Holstein im Bezug auf die Probenanzahl, und lobt die Verantwortlichen zugleich, denn Schleswig Holstein ist das einzige Land, das sich zur Verunreinigung von Maissaatgut äußert.
Da die Saatguthändler in der Regel überregional handeln, dürfte der Zustand in den anderen Bundesländern nicht sehr davon abweichen.
Sollte die Maissaat in Deutschland flächendeckend zu 33 Prozent mit GVO-Saat verunreinigt sein, wäre das eine Katastrophe für die Landwirtschaft, die die Folgen einer Verunreinigung zu tragen hat.
Der Umweltbund e.V. fordert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ein flächendeckendes GVO-Screening der Maissaat.
Nur wenn schnell gehandelt wird und im Rahmen der 'guten fachlichen Praxis' die Gene durch andere Anbaumaßnahmen ausgehungert werden, kann eine Verseuchung unserer Böden mit gentechnisch veränderten Organismen noch abgewendet werden.
VISDP
Manfred Gerber, Umweltbund e.V.