Aintree feiert „The Grand National“

The Grand National, das höchst dotierte und eines der schwersten Pferderennen der Welt, ist am Wochenende in Aintree bei Liverpool zu Ende gegangen. Das berichtet die "Berliner Umschau" (www.berlinerumschau.com) am Montag. Bei keinem anderen Pferderennen werden so hohe Wetteinsätze eingebracht wie beim Grand National. Auch die Siegesprämie kann sich mit rund einer Million Euro sehen lassen. Ein verlockendes Angebot für die Teilnehmer. Doch Sieg und Tod gingen bei diesem Rennen schon oft Hand in Hand.

Am ersten Samstag im April findet traditionell „The Grand National Hunt Handicap Horse Race“ in Aintree bei Liverpool statt. Auch dieses Jahr wurde das wichtigste Pferderennen im Vereinigten Königreich begangen. Seit 1836 gehört das Pferderennen zu den Highlights des britischen Adels und der High Society aus aller Welt. Besonders für Prominente, wie die Frau des englischen Nationalspielers Rooney, ist das umstrittene Rennen der perfekte Anlass um zu sehen und gesehen zu werden. Das Spektakel lockt besonders die weibliche Prominenz der Welt, die ihre teuren Designerhüte, Spitzenhandschuhe und Modehündchen spazieren tragen können.

Zwischen den aalglatten Lords und Ladys war dieses Jahr aber ein verschwitztes, haariges und schmutziges Paar der Star. Jockey Tony McCoy und und sein Wallach „Don't push it“. 14 Jahre hatte McCoy versucht das Rennen zu gewinnen. 2010 hat es endlich geklappt. „Ich habe schon viele große Rennen gewonnen und gelte als guter Jockey. Aber nie das Grand National zu gewinnen, das hätte ein bisschen schlecht auf dem Lebenskauf ausgesehen“, sagte der 35-jährige mit Tränen in den Augen. „Das Grand National bedeutet mir alles“, meinte er nach seinem Sieg.

Dabei sah es lange nicht nach einem Sieg aus. Erst am letzten, dem 30. Hindernis, konnte McCoy den bis dahin führenden Denis O'Reagon auf „Black Apalchi“ um fünf Längen überholen. Barry Gerathy wurde mit „Big Fella Thanks“ Dritter. Die einzige Frau im Rennen Nina Carberry schafft es mit „Character Building“ auf Platz sieben. Doch schon das Erreichen des Ziels zeigt enorme Ausdauer von Reiter und Pferd. Dieses Jahr schafften es 14 von 40 gestarteten Pferden nach über 7 Kilometern Rennstrecke ins Ziel. Schwer verletzt wurde dieses mal niemand. Doch das ist nicht immer so. Das Pferderennen gilt nämlich nicht nur als wichtigstes Pferderennen der Welt, sondern auch als eines der gefährlichsten und schafft es somit immer wieder in die Schlagzeilen.

Viele Pferde und auch ihre Reiter wurden schon schwer verletzt. In den letzten zehn Jahren starben rund 30 Pferde bei dem Hindernisrennen oder mussten aufgrund schwerer Verletzungen getötet werden. Meistens brechen sie sich die Beine, wenn sie aus oft über 1,55 Metern landen. Oder sie verletzen sich an der Wirbelsäule, wenn sie stürzen und dabei von den hinteren Pferden niedergetrampelt werden. Auch Herzkreislauf-Versagen ist ein häufiger Grund für ihr Sterben. Die Jockeys kommen meist glimpflicher davon. Über Knochenbrüche ging es bisher nicht raus. Die Bedingungen sind für Tier und Mensch also extrem. Und selbst, wenn sie das Rennen äußerlich schadenfrei überstehen, wurden ihre Beine und Sehnen einer hohen Belastung ausgesetzt, die danach zu Komplikationen wie Lahmheit oder Entzündungen führen können.

Besonders das sechste Hindernis „Beecher's Brook“ ist berüchtigt. Dabei handelt es sich um einen Graben, der auf der Absprungseite tiefer ist, als auf der Landeseite. Das kostet die Pferde enorme Kraft und Springfähigkeit und muss insgesamt zweimal gesprungen werden. Auch „The Chair“,der ähnlich aufgebaut ist, gilt als sehr schwer. Haben die Pferde zu wenig Schwung, schaffen sie es nicht auf die höhere Seite und fallen in den Graben. Deshalb steht auch an jedem Hindernis ein Tierarzt, der sofort helfen soll, falls das noch möglich ist.

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12.04.2010: | |