Die Tophundeschule informiert: der Welpenschutz

Die Tophundeschule informiert: der Welpenschutz

Die Trainer der Tophundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats April einige grundlegende Informationen zum Thema „Der große Irrtum – der Welpenschutz“

Der große Irrtum: Welpenschutz

Die erste Frage, die geklärt werden muss, ist die, bis wann der Hund überhaupt ein Welpe ist.
Wollen wir biologisch korrekt sein, dürfen wir keinen Hund über 14 Wochen als Welpen bezeichnen. Lehnen wir uns an führende Verhaltensforscher an, so ist die Welpenphase rein biologisch bereits nach zwölf Wochen vorbei.
Doch von vorne: Im Hunderudel achtet in der ersten Zeit – in der Regel bis zum Fressen fester Nahrung – nur die Mutterhündin auf den Nachwuchs. Diesen Schutz gewährt sie allerdings nicht selten, nachdem sie zunächst die von ihr als nicht lebenswert erachteten Tiere achtlos verhungern ließ oder sogar tötete. Schon daran sieht man, dass der Welpenschutz an sich kein biologisches Grundgesetz ist, wie wir es uns oft romantisierend wünschen.
Im Alter von etwa acht Wochen müssen die Welpen zunehmend mit Konsequenzen für ihr Verhalten rechnen und werden auch von unbeteiligten Rudelmitgliedern zur Rechenschaft gezogen – erst sanft, dann zunehmend stärker und deutlicher. Kann sich ein Welpe beispielsweise mit sieben bis acht Wochen noch ungestraft Essen stehlen, wird er vielleicht mit zehn Wochen schon dafür zurechtgewiesen. Der erwachsene Hund nimmt dann eine starre Körperhaltung ein und zieht seine Lefzen hoch. Wenn der Welpe daraufhin nicht mit Beschwichtigungsgesten reagiert, knurrt der erwachsene Hund den Welpen an, fixiert ihn mit seiner Pfote oder zwickt ihn in die Halsfalte. Hat der Welpe nun verstanden, dass sein Verhalten nicht richtig war, zeigt er das dadurch, dass er sich auf dem Rücken legt und wartet, bis er die Erlaubnis bekommt, wieder aufzustehen. Gelernt hat er nun, dass es besser ist, Abstand zu halten, wenn ein erwachsener Hund die Lefzen hochzieht. Normalerweise begreifen Welpen dies schnell.
Wie sieht es jedoch mit fremden Welpen aus?
Gefangenschaftsrudelhaltung bei Hunden und Wölfen zeigte, dass fremde Welpen nicht selten getötet werden, was biologisch den Zweck haben könnte, die eigene Existenz zu sichern. In der Natur kommt das selten vor, da erwachsene Tiere kaum fremde Welpen zu sehen bekommen dürften, weil deren Rudel ihr Revier und letztendlich auch seine Mitglieder verteidigen würde.
Der Welpenschutz hängt alleine davon ab, wer wie gut auf die Welpen aufpasst und wie gut der Welpe und die anderen Rudelmitglieder sich der Folgen ihres Handelns bewusst sind.
Der einzig wirksame Welpenschutz ist der Schutz, den die Mutter ihnen gewährt. Genießt sie Respekt, wird den Welpen nichts geschehen.

Die Kommunikation unter Hunden ist sehr fein austariert – oftmals sind es kleine Signale, die
für uns Menschen kaum sichtbar sind. Eine kleine Veränderung der Ohrenstellung, ein Lecken über das Maul, das Heben einer Pfote oder das Senken der Rute sind für Hunde klare Signale, die sie untereinander sofort wahrnehmen und verstehen. Beachtet nun ein Welpe diese Signale nicht, übernimmt der fremde Hund die Erziehung, was er als völlig normal empfindet.
Man kann also sagen, dass hier in aller Regel kein asoziales Verhalten vorliegt, sondern völlig normales Hundeverhalten. Das Problem in dieser Situation liegt nun darin, dass sich die Besitzer beider Hunde dessen oft nicht bewusst sind. Die einen können ihren Hund nicht kontrollieren, da er erstens nicht gut genug hört und sie zweitens sich gar nicht der möglichen natürlichen Reaktion bewusst sind. Viele Junghundehalter halten ihren Hund aber wie einen Welpen und nicht wie einen Junghund, der für sein Verhalten geradestehen muss.
Oft wurde dem Nachwuchs nicht einmal die Möglichkeit gegeben, im Welpenkindergarten oder auf Spaziergängen mit anderen Junghunden seine Kommunikationsfähigkeiten mit anderen Hunden zu fördern oder auszuprobieren.
Deshalb sollten Hundebesitzer nicht eingreifen, wenn junge Hunde durch einen sozialisierten, erwachsenen Hund eine Lektion in Sachen Benimm erhalten. Nur wenn der Größenunterschied zwischen den Hunden zu groß ist und /oder der erwachsene Hund seine Kraft nicht richtig einzusetzen weiß, gilt es, einzugreifen. Das Größenverhältnis bei diesen Hundetreffen sollte mit 1:2 die Grenze sein.
Wenn Rüden mit rund sieben Monaten in die Pubertät kommen und vermehrt Pheromone ausschütten, fühlen sich erwachsene Rüden oft durch den Geruch provoziert und weisen den Junghund dann verstärkt zurecht.
Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß!

Ihr Team von
Schönfelder DogCoaching
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