Freizeitangebote in Bayern in der Dreiländerregion Passau

Bayernausstellung: „Steinreich“ in Hauzenberg

Hauzenberg (tvo). Die Dreiländerregion Bayerischer Wald, Böhmerwald und Mühlviertel ist im wahrsten Sinn des Wortes „steinreich“. Der Blick auf die geologische Karte zeigt: Granit ist der herausragende Werkstoff der Region. Über Jahrhunderte haben sich zunftgebundene Steinmetze, angelernte Steinhauer und Laien an ihm abgearbeitet. Die meisten von ihnen blieben namenlos. Die Zeugnisse dagegen haben in großer Zahl überdauert. Bei genauerem Hinsehen kann man nur staunen: Zwei Hände und einige wenige handliche Werkzeuge mussten genügen, um dem Urgestein aus dem Erdinneren, diesem „kalten Blut der Erde“, herausragende Werke abzutrotzen. Das Haus der Bayerischen Geschichte widmet der alten Steinmetzkunst von 11. Mai bis 31. Oktober 2010 die regionale Bayernausstellung „Steinreich“. Manche der steinernen Zeugnisse sind mehr als 800 Jahre alt. Wie gelang es damals, riesige Blöcke aus Granit zu spalten? Mit welchen Werkzeugen bearbeiteten die Steinmetze diesen besonders harten Stein? Und wie transportierte man schwere Lasten von 20, 30 Tonnen ohne moderne Hebe- oder Zugmaschinen? Die Antworten auf diese und andere Fragen, die sich dem staunenden Betrachter aufdrängen, liegen im Granitmuseum Hauzenberg. Die dortige Sonderausstellung begnügt sich nicht mit der Präsentation herausragender Objekte vom 12. bis ins frühe 20. Jahrhundert, sondern gibt mit Hilfe von interaktiven Modellen und Sonderaktionen Einblick in die Arbeitstechniken und -bedingungen des Handwerks. Erfahrene Steinmetze machen sich an die Arbeit und rekonstruieren historische Arbeiten detail- und ablaufgetreu.
Vom Granitzentrum in Hauzenberg aus führt eine gut dokumentierte Kultur-Route zu den Glanzlichtern der heimischen Granitkultur, www.bayerischer-wald.de/kultur/ zu steinernen Kulturdenkmälern, zu bäuerlichen wie bürgerlichen Bauten und vielfältigen Flurdenkmälern. Der Granitstall im Freilichtmuseum in Finsterau www.freilichtmuseum.de etwa ist vom Boden bis zur massiven Decke aus reinem Granit und auch in der Domstadt Passau begegnet man dem Granit auf Schritt und Tritt. Viele Gassen sind mit ihm gepflastert, Kunstwerke wie das „Granitboot“ von Andreas Sobeck in Granit ausgeführt und viele historische und zeitgenössische Gebäude sind aus dem für seine Härte und Wetterfestigkeit bekannten Stein gemacht. Im Zuge der Bayernausstellung wird der Passauer Granit Gästen bei einer rund zweistündigen Führung nahe gebracht. Darüber hinaus findet im Rahmen der Bayernausstellung auch eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema statt. In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern sind eine Ausstellung im Diözesanmuseum Passau sowie ein Kunstsymposium im Stift Schlägl geplant. Informationen: Granitzentrum Bayerischer Wald, Passauer Straße 11, 94051 Hauzenberg, Tel. 08586/2266, Fax 08586/6684, www.granitzentrum.de.

Kostenlose Kataloge und Informationen erhält man beim Tourismusverband Ostbayern e.V., Bayerischer Wald, Luitpoldstraße 20, 93047 Regensburg, Kostenloses Infotelefon 0800/1212111, Fax 0941/ 58539-39, info@bayerischer-wald.de, www.bayerischer-wald.de/