Lockenperücken, breit auslandende prunkvolle Kleider, die Herren in weißen Strümpfen, Schminke, Schönheitsfleck und Fächer, so fallen wir auf, wo wir erscheinen. „Das müssen Schauspieler sein.“ tuschelt mancher. Ein kleines Mädchen fragt mich: „Bist du eine Prinzessin?“ „Nein, wir sind weder Schauspieler, noch königliche Besucher. Wir sind Potsdamer wie jeder andere auch, mit Beruf und Familie.“ erzählt Regina Schwarzer vom Verein „Potsdamer Rokoko“.
„Wir haben nur ein besonderes Hobby: wir lassen die Zeit des Rokoko wieder lebendig werden: Wir kleiden uns wie damals am Hofe, tanzen Menuette und Bourreen, einige von uns präsentieren sich als Musketiere.“

Im Februar 2008 hat sich ein Hand voll Interessierte um Frank Ditzel als Verein „Potsdamer Rokoko“ gegründet. Regina Schwarzer: „Inzwischen sind wir über 20 Mitglieder mit zwei Teilgruppen, der Hoftanzgesellschaft „Plaisir de la cour“ und den Musketieren vom IR Nr. 6 „von Kalnein“. Jetzt feiern wir unseren 2. Geburtstag und Sie sind eingeladen, uns und unser Hobby kennen zu lernen!“

Barocktanz, man ihn wirklich historisch korrekt zeigen, stellt eine enorme Herausforderung für jeden dar. Die mit dem Sonnenkönig entstandene Tanztechnik war die Grundlage für das spätere klassische Ballett. Die Fußtechnik, komplizierte Schritte, die typische Armhaltung und - bewegung, all dies erfordert ein intensives Training. Deshalb lernen wir schon seit mehreren Jahren bei erfahrenen Tanzmeistern in Berlin. Mit dieser Ausbildung, dem Studium der Quellen und eigenen Training haben wir uns in den zurück liegenden Jahren ein anspruchsvolles tänzerisches Repertoire erarbeitet.

Die enge Verflechtung des zivilen und militärischen Lebens zu Zeiten Friedrich II. spiegelt sich auch in unseren Darstellungen wieder. Die Musketiere vom königlich preußischen Infanterieregiment No.4 "von Kalnein" agieren nach dem "Reglement vor die königlich preußische Infanterie" von 1743“. Unter fachkundigen Gleichgesinnten haben Sie den guten Ruf einer besonders zackig exerzierte Truppe.

Unser Hobby ist sehr vielfältig anspruchsvoll und aufwändig. Es wird geübt, geprobt, genäht, immer wieder Quellen studiert und die authentische historische Darstellung diskutiert. Viele Talente sind gefragt und viel Freizeit investiert. Der Lohn sind Auftritte wie zur Schlössernacht und verschiedenen Barockfesten.

Tauchen Sie mit uns ein in die Zeit Friedrich II, besuchen Sie uns am Tag der offenen Tür am 27. Februar 2009 von 14 – 18 Uhr im Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28.