cometis-Studie: Analysten gestehen Unternehmen in Krisenzeiten Anpassung ihrer Guidance zu

• Klares Bild: Abgabe von Prognosen wird weiterhin erwartet
• Analysten zeigen Verständnis für schwierige Unternehmenssituation und akzeptieren größere Spielräume
• Umsatz, EBIT und Auftragsbestand als wichtigste Prognose-Elemente identifiziert

Wiesbaden, 28. Januar 2010 – Wie sollten Unternehmen in Krisenzeiten mit Prognosen verfahren? Diese Frage beschäftigt im Vorfeld der Geschäftsbericht-Saison die Vorstände aller deutschen Unternehmen. Das Ergebnis der Studie „Guidance 2010 – Prognosen in Krisenzeiten“ der cometis AG, dem Spezialisten für Finanzkommunikation und Investor Relations, ist eindeutig: Unternehmen sollten auf jeden Fall weiterhin eine Guidance geben – Analysten zeigen jedoch Verständnis für die schwierige Lage und räumen Unternehmen Spielräume bei ihren Prognosen ein.

Im Rahmen einer Expertenbefragung nahmen 20 ausgewählte Sell- und Buy-Side-Analysten an der Online-Studie Teil. „Guidance ist wichtig und meines Erachtens besteht nur in ganz wenigen Ausnahmefällen die Möglichkeit, keine Guidance abgeben zu können“, schreibt einer der Teilnehmer. Allerdings gesteht die Mehrheit der Befragten den Unternehmen zu, ihre Prognosen dem momentanen Marktumfeld anzupassen. Dabei werden verschiedene Präferenzen wie etwa eine Szenariobildung, Konzentration auf klar bezifferbare Kennzahlen oder eine Angabe breiterer Spannen geäußert. Die wichtigsten Kennzahlen in der Guidance sind nach den Einschätzungen vor allem nachhaltige Ertragsindikatoren wie Umsatz, EBIT und Auftragsbestand. 85% der Studienteilnehmer sahen bei der Angabe dieser Indikatoren eine Spanne von bis zu 20% als akzeptabel. Ab diesem Wert verliere die Spanne allerdings die Aussagekraft. „Im Zweifelsfall sollten Unternehmen qualitative Aussagen abgeben, wenn quantitative Aussagen nicht möglich sind“, so ein Teilnehmer. Überraschend ist jedoch das Ergebnis, dass ein Drittel der Befragten trotz der schwersten Wirtschaftskrise seit 1929 immer noch eine möglichst präzise Guidance wie vor der Krisenzeit fordert. „Grundsätzlich sollte man eine Guidance vom Vorstand erwarten dürfen, die sich nicht nur auf die Top-Line, sondern auch auf die Bottom-Line und weitere Bilanzpositionen bezieht“, resümmiert einer der Befragten.

Weiterhin zeigen die Ergebnisse der Studie, dass nach Einschätzungen der Experten ein Unternehmen nicht automatisch vom Kapitalmarkt abgestraft wird, wenn es keine Guidance veröffentlicht. Stattdessen wird die Prognosefähigkeit des Unternehmens in der Vergangenheit geprüft. „Vertrauen zahlt sich also aus – besonders in der Krise“, erläutert Michael Diegelmann, Vorstand der cometis AG. „Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, zu allen Zeiten transparent und glaubwürdig mit dem Kapitalmarkt zu kommunizieren.“

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:

- 35% der Analysten fordern auch in der Krise exakte Prognosen
- 55% der Analysten gestehen Unternehmen jedoch eine Anpassung der Prognosen an die unsichere wirtschaftliche Lage zu und akzeptieren Abstriche in der Exaktheit von Prognosen
- 85% der Analysten würden eine Prognose-Spanne von bis zu 20% im momentanen Marktumfeld akzeptieren
- Umsatz, EBIT und Auftragsbestand sind die von Analysten begehrtesten Kennzahlen in einer Prognose
- Reaktion des Kapitalmarktes und der Analysten auf ein Aussetzen der Guidance ist stark von früherer Prognosefähigkeit abhängig

Die vollständige Studie inklusive der detaillierten Ergebnisse der Experten-Befragung sowie der Inhaltsanalyse steht seit heute unter www.cometis.de im Bereich Publikationen zum Download zur Verfügung.

Michael Diegelmann

cometis AG
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