Von der Nasszelle zum Wellnesstempel

Die Badezimmer Trends 2009 zeigen: das Badezimmer wird immer mehr zum Wohnraum. Dabei spielt es keine Rolle, ob von einer Kleinstlösung oder einer kompletten Wellness-Oase die Rede ist.

(tdx) Der Tag beginnt und endet im Badezimmer. Ein Badezimmer ist ein notwendiger Ort, der für uns Alltag bedeutet. Und wie es nun mal mit alltäglichen Dingen ist, wird ihnen oft keine besondere Beachtung mehr geschenkt. Über viele Jahre hinweg wurde bei der Renovierung das Bad meist übergangen. Fliesen, Armaturen und Waschbecken wurden nur selten modernisiert. Erst in den letzten Jahren konnte sich das Image des Badezimmers dank des weltweiten „Wellness-Trends“ wandeln. Das seit 20 Jahren immer gleiche Bad wurde ausgetauscht und wich einer neuen Linie: Leichtigkeit, Helligkeit und Platz. Das Badezimmer bekam neue Aufmerksamkeit und hat sich nun von der rein funktionalen „Nasszelle“ zu einem Ort der Erholung und der guten Laune gemausert.

Die Design-Ansprüche steigen

Teppiche, Sessel, Fototapeten und Holzverkleidungen sind in deutschen Bädern keine Seltenheit mehr und sorgen für Gemütlichkeit. Flatscreens und Soundsysteme holen das Wohnzimmer direkt in die heimische Badewanne – hier lässt es sich auf hohem Niveau entspannen. Das passende Ambiente wird dabei durch die richtige Wandgestaltung erzeugt. In Punkto Fliesen-Design hat sich in den letzten Jahren ebenfalls einiges getan: Die bisher vorherrschende „Mitte“ an 15x20cm Fliesen wird heute kaum noch verlegt. „Gefragt sind entweder besonders kleine Formate, sprich filigranes Mosaik oder das andere Extrem, sprich repräsentative Großformate“, weiß Werner Ziegelmeier von der Deutschen Steinzeug. „Egal ob exotisch-opulent, mediterran-warm, puristisch-klar oder natürlich-elegant: Mit keramischen Fliesen hat man die Qual der Wahl“, so Ziegelmeier weiter.

Multifunktionalität in allen Bereichen

Badexperte Klaus Marschall von Hoesch Design sieht in diesem Jahr den Trend der Multifunktionalität im Badezimmer ganz weit vorn: „Die Aspekte Nachrüstbarkeit, Flexibilität, sowohl im Bereich der Planung als auch der Mobilität, sowie Multifunktionalität sind enorm wichtig. Mit ein und demselben Produkt kann der Anwender dampfen, duschen, Infrarot baden und gleichzeitig Farben, Duft und Klänge auf sich wirken lassen.“ Solche Multifunktionskabinen sind besonders für kleinere Bäder geeignet. Sie vereinen zahlreiche Möglichkeiten – für ein Maximum an Komfort bei gleichzeitig minimalem Platzaufwand. Schließlich hat man vor allem in einer Wohnung meist nicht den nötigen Raum für einen kompletten Wellnessbereich mit Sauna, Whirlpool und zusätzlicher Wasserfalldusche. Einen großen Effekt mit kleinen Mitteln kann man ebenso mit farbigen LED-Spots erreichen: Am Wannenrand angebracht, tauchen sie das Badewasser in ein stimmungsvolles Licht.

Natürlichkeit ist „in“

Den Grund, warum sich das Badezimmer immer mehr zum Lebensraum entwickelt hat, sieht Philippe Grohe, Leiter der Designmarke Axor der Hansgrohe AG in einem neuen Körperbewusstsein: „Es gibt ein neues gewachsenes Bedürfnis vor allem des urbanen Menschen nach Kontakt und Berührungspunkten mit der Natur und natürlichen Elementen. Und Wasser verkörpert die Natur.“ Mit dieser neu gewonnenen Natürlichkeit geht auch ein ökologischerer Umgang mit der Ressource Wasser einher. Dementsprechend gehört im Badezimmer der Nachhaltigkeit die Zukunft. Jürgen Beining, Vertriebsleiter Deutschland bei Villeroy&Boch meint dazu: „Unter den technischen Innovationen im Badezimmer überzeugen vor allem WCs mit nur 3,5 Litern Wasserbedarf. Umwelt und Energie-Einsparung sind weltweit ein großes Thema. Die Resonanz zeigt, dass man als Unternehmen den Anforderungen dieser ‚neuen Märkte’ gerecht werden muss.“

Das Fazit lautet also: Komfort und Funktionalität stehen weiterhin im Vordergrund, wobei das Thema Energiesparen vor dem Badezimmer nicht Halt macht und die Techniken und Innovationen der nächsten Jahre maßgeblich beeinflussen wird.

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07.12.2009: | |

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