Der Weltuntergang 2012 wird abgesagt

Der Film „2012“ soll uns auf ihn einstimmen, die genialen Maya-Astronomen sollen ihn vorausgesagt haben - den Weltuntergang 2012. Eifrige Journalisten und Redakteure jagen derzeit jeglichen abenteuerlichen Argumenten nach, die diese Auffassung zumindest motivieren. Diesbezügliche Schlagzeilen und Artikel haben Hochkonjunktur.
Zwar kann ich nicht mit Gewissheit sagen, dass im Dezember 2012 nicht doch zufällig ein Asteroid auf der Erde einschlägt oder ein großer Vulkanausbruch stattfindet. Aber ich kann darstellen in welcher Weise die Maya hier für etwas missbraucht werden, was sie selbst nie so sahen.
Nüchtern betrachtet lauten die Fakten:
1. Ein 5125 Jahre langer Zyklus des Mayakalenders endet. Das ist etwa gleichbedeutend mit einer Jahrtausendwende in unserem Kalender. Woher dieser Zyklus kommt, lässt sich in diesem Artikel nachlesen: http://www.faszination2012.de/seiten/kalenderseiten/zu2012/maya2012.pdf
2. Unter Hunderten von Datumsinschriften existiert nur eine einzige, nämlich in Tortuguero, die das „Enddatum“ überhaupt erwähnt. Der Kontext sagt aber nichts über einen Weltuntergang aus. Dagegen gibt es einige Inschriften, die über das „Untergangsdatum“ hinausreichen.
3. Es gibt auch keine Prophezeiungen der Maya, die genau mit diesem Datum in Verbindung zu bringen wären. Selbstverständlich gibt es aber Befürchtungen und dahingehende Prophezeiungen, dass Ressourcen knapp werden, Kämpfe ausbrechen … Aber eben nicht passend zum genannten Tag. Gut, die Azteken glaubten an Sonnenzeitalter genau dieser Länge von 5125 Jahren, nach denen jeweils die Welt nach einem Untergang neu erschaffen wird.
4. Alle durchaus spannenden astronomischen Konstellationen, die in diesem Zusammenhang in Betracht gezogen werden, erweisen sich im doppelten Sinne als wertlos. Sie treffen nicht punktgenau (nur) für den erwarteten Unglückstag zu und vor allem wussten die Maya trotz genialer astronomischer Leistungen davon nichts.
Nun gut, ich fühle mich als Spielverderber. Gehen Sie alle nach Hause und nutzen Sie den Tag des nichteintretenden Weltuntergangs für besinnliche Stunden in Familie und Freundeskreis. Und nehmen Sie sich viel Gutes vor für die Zeit danach.
Mario Krygier


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