Stromspartarife im Produkttest: Gute Ideen mit Vor- und Nachteilen

München, 09. November 2009
CHECK24 – Deutschlands großes Vergleichsportal – hat die vier wichtigsten Tarifarten zum Stromsparen bewertet. Denn der Markt bietet immer mehr innovative Produkte, bei denen die Verbraucher Energie einsparen können.
Ergebnis: Jedes der bewerteten Konzepte* hat Vor- und Nachteile und ist nicht für alle Verbrauchergruppen gleichermaßen geeignet. Reine Preisfüchse kommen nicht auf ihre Kosten, da die Preise regional stark unterschiedlich und im Vergleich zu „normalen“ Stromtarifen hoch sind.
Konzept I: Tarife mit Stromspar-Bonus
Vorteil: Verbraucher, die im Vergleich zum Vorjahr eine bestimmte Menge an Strom einsparen, erhalten im darauffolgenden Jahr einen Bonus.
Nachteil: Der Bonus kann erst im zweiten Vertragsjahr gutgeschrieben werden, da ein Referenzwert vorliegen muss.
Fazit: Lohnenswert für Kunden, die sich konkrete Sparziele gesetzt haben und bereit sind, sich mindestens zwei Jahre an den Anbieter zu binden. Daher auf Preisgarantien achten! Viele Tarife sind regional unterschiedlich und müssen individuell verglichen werden.
Anbieter: zum Beispiel GrünHausEnergie (GrünHausStrom), EnergieGut (Hallo Spar!), Energiedienst AG (NaturEnergie silber aktiv), E.ON Vertrieb Deutschland (EnergieSpar-Tarif)
Konzept II: intelligente Stromzähler
Vorteil: Der Anbieter stellt einen intelligenten Stromzähler („Smart Meter“) zur Verfügung. So kann der Kunde jederzeit online seinen Stromverbrauch kontrollieren, seine Daten speichern und so „Stromfresser“ entlarven. Zusätzlich gibt es Rabatte auf verbrauchten Strom in der „Sparzeit“ (meist 21:00 bis 6:00 Uhr).
Nachteil: Die Einrichtungskosten für den neuen Stromzähler muss der Kunde selbst tragen. Datenschützer kritisieren die übermäßige Übersendung der Verbrauchsdaten an den Anbieter („gläserne Kunde“). Ein unbegrenzter Zugang zum Internet ist Voraussetzung.
Fazit: Für Technik-Begeisterte mit DSL-Flaterate und Nachtaktive. Hauptsächlich attraktiv für Haushalte mit hohem Verbrauch.
Anbieter: zum Beispiel Yello Strom (mit Sparzähler), EnBW (intelligenter Stromzähler)
Konzept III: Tarife mit Stromspar-Hilfen
Vorteil: Verbunden mit diesen Tarifen sind „Stromspar-Hilfen“ wie zum Beispiel abschaltbare Stromstecker, Power Safer, Zeitschaltuhren, die der Versorger kostenlos oder zu vergünstigten Preisen zur Verfügung stellt. Die Energiespar-Hilfen bleiben im Besitz des Kunden und können über Jahre hinweg verwendet werden.
Nachteil: Die Tarife sind verhältnismäßig teuer.
Fazit: Für Kunden, die langfristig mit den Stromsparhilfen einen bewussten Umgang mit Energie pflegen möchten. Kosten-Nutzen-Aspekte sollten individuell abgewogen werden.
Anbieter: zum Beispiel Energiedienst AG (NaturEnergie silber aktiv), NUON Deutschland (Geniaale Strom)
Konzept I: Stromtarife ohne Grundgebühr
Vorteil: Diese Tarife verzichten auf eine monatliche Grundgebühr. Somit wird exakt nur jede tatsächlich verbrauchte Kilowattstunde abgerechnet.
Nachteil: Viele Tarife ohne Grundgebühr haben einen verhältnismäßig hohen Arbeitspreis und schreiben teilweise eine Mindestabnahmemenge vor.
Fazit: Tarife ohne Grundgebühr schaffen Transparenz, da jede eingesparte Stromeinheit sofort erkennbar ist. Sie lohnen sich besonders für Kleinverbraucher (Singles, Verbrauch bis 2.000 kWh). Viele Tarife sind regional unterschiedlich und müssen vom Verbraucher individuell verglichen werden.
Anbieter: zum Beispiel E WIE EINFACH (EinPreisTarif), NUON Deutschland (Geniaale Strom), strasserauf (strasserauf Strom).
„Wir würden uns für die Verbraucher wünschen, dass sich mehr Anbieter kreative und bezahlbare Konzepte zum Energiesparen einfallen lassen“, sagt Isabel Wendorff vom unabhängigen Vergleichsportal CHECK24.de. „Verbraucher, die das Thema Stromsparen derzeit rein monetär bewerten, finden günstigere Alternativen.“

10.11.2009: