Wer im Glashaus sitzt...

Die NS-Verstrickungen des Verlagshauses M. DuMont Schauberg.

Im Zusammenhang mit der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Sachen Dr. Frey nutzte der „Kölner Stadtanzeiger” die Gelegenheit, um den Herausgeber der National-Zeitung als „Rechtsextremen” (der freilich weiter auf einen Prozesssieg hoffen könne) zu diffamieren. Der Hetzbeitrag des Blattes, das zum mächtigen Kölner Medienkonzern M. DuMont Schauberg gehört, gipfelt darin, Dr. Frey eine „braune Gesinnung” und „widerwärtige, tiefbraune Druckerzeugnisse“ in die Schuhe zu schieben.

Wahr ist jedoch, dass der Herausgeber dieser Zeitung einer alles anderen als „tiefbraunen” Kaufmannsfamilie aus der Oberpfalz entstammt, die durch eine national-konservative, aber beileibe keine nationalsozialistische Gesinnung geprägt war. Vater Adalbert Frey war Mitglied der Bayerischen Volkspartei und saß für diese von 1919 bis 1929 im Stadtrat von Cham. In beiden Weltkriegen kämpfte er, zuletzt im Range eines Hauptmannes, als Freiwilliger. 1919 war er stellvertretender Kommandeur des Bayerwald-Bataillons, eines jener Freikorps, die Bayern auf Befehl der sozialdemokratischen Regierung Hoffmann von der kommunistischen Räterepublik befreiten, für die sich der junge Adolf Hitler, wie Ralf Georg Reuth in seinem Werk „Hitlers Judenhass” nachweist, als bolschewistischer Soldatenrat wählen ließ.

Dr. Frey selbst war selbstverständlich ebenfalls nie Nationalsozialist, erblickte er doch erst wenige Wochen nach Hitlers Machtergreifung die Welt. Den Untergang des „Dritten Reiches” erlebte er als Zwölfjähriger. Die National-Zeitung zeichnet sich seit der ersten Ausgabe durch eine national-freiheitliche Linie aus, die sich der historischen Wahrheit verschrieben hat. Der Nationalsozialismus oder Hitlers Gewaltherrschaft wird darin nicht verteidigt. Vielmehr wandte sich die Zeitung stets scharf gegen jegliche Form von Despotie und Diktatur, sei sei braun oder rot oder sonstwie gefärbt. Aufrechte jüdische Patrioten wie der von den Nationalsozialisten ins Exil getriebene Psychologe Hans Jürgen Eysenck oder Gerard Menuhin, Sohn des größten Geigenvirtuosen des 20. Jahrhunderts Yehudi Menuhin, drückten der National-Zeitung als Autoren ihren Stempel auf. Auch während seiner Zeit als Bundesvorsitzender der Deutschen Volksunion wandte sich Dr. Frey scharf gegen jegliche Form des Neonazismus, und schon in der Präambel ihres Parteiprogramms, das die Handschrift des renommierten Grundgesetzkommentators Prof. Theodor Maunz trägt, bekennt sich die DVU zur verfassungsmäßigen Ordnung des Grundgesetzes.

BRAUNE FLECKEN: DAS HAUS DUMONT

Im Gegensatz dazu gibt es auf der Weste des Kölner Verlagshauses M. DuMont Schauberg, deren Presseerzeugnisse über jegliche demokratische Strömung rechts der Mitte Dreck ausschütten, so manchen braunen Fleck. Kurt Neven DuMont, der Vater des heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Neven DuMont, arrangierte sich nämlich nach 1933 recht zügig mit den neuen Machthabern und profitierte wenig später sogar erheblich von so genannten „Arisierungen”, also der Enteignung jüdischen Besitzes durch die Nationalsozialisten. Wenn also von „widerwärtigen, tiefbraunen Druckerzeugnissen” die Rede ist, trifft das auf die „Kölnische Zeitung” und andere Publikationen zu, die DuMonts Rotationspressen während der NS-Zeit ausspuckten. Zu dem Schluss, dass die zu Weimarer Zeiten als liberal geltende „Kölnische Zeitung” nach Hitlers Machtergreifung zügiger als andere Blätter auf NS-Kurs umschaltete und Kurt Neven DuMont vom NS-System maßgeblich profitierte, kommt sogar das kürzlich bei Campus (Frankfurt / Main) erschienene Werk „M. DuMont Schauberg” des Firmenhistorikers Manfred Pohl (ausführliche Buchbesprechung in der nächsten Ausgabe der National-Zeitung), obwohl es – als Auftragsarbeit des Kölner Medienkonzerns – DuMonts NS-Verstrickungen herunterspielt.

WIRTSCHAFTLICHER AUFSTIEG IM DRITTEN REICH

So nennt Pohl die Jahre 1937 bis 1945 im Hinblick auf den Verlag eine Phase der „Resignation”. Man sollte sie aber eher als eine Phase der Anpassung und des Profits bezeichnen, wenn man zugrunde legt, welch wirtschaftlichen Aufstieg das Unternehmen Kurt Neven DuMonts, der 1933 dem Stahlhelm und 1937 auch der NSDAP beitrat, zu verzeichnen hatte. Dieser Aufstieg steigerte sich mit Beginn des Krieges 1939 noch einmal enorm. Die „Kölnische Zeitung” wurde nun als „Reichszeitung” zugelassen. Daher kaufte die Wehrmacht eine große Anzahl von Exemplaren zur Versorgung der Fronttruppen bei DuMont ein. Hinzu kamen weitere Druckaufträge für die NSDAP. Letztlich ließ der Staat auf den Maschinen von DuMont auch alle Lebensmittelkarten für den Raum Köln drucken, was nicht nur eine zusätzliche Einnahmequelle bedeutete, sondern auch das Vertrauen verdeutlicht, das die lokale NS-Führung in DuMont setzte. Wäre Kurt Neven DuMont, der nicht nur einfaches Parteimitglied war, sondern innerhalb von NSDAP und SA auch Ämter übernommen hatte, den braunen Machthabern nicht als loyaler und unproblematischer Anhänger bekannt gewesen, hätte er niemals einen Auftrag dieser Tragweite erhalten. Auch sein Cousin August wollte schließlich nicht abseits stehen und brachte es in der Domstadt am Rhein zum Blockleiter der NSDAP und stellvertretenden Amtsleiter der NS-Volkswohlfahrt.

Dass Kurt Neven DuMont von den Verantwortlichen als verlässlicher Nationalsozialist eingestuft wurde, lag möglicherweise auch an seinem Verhalten gegenüber jüdischen Verlagsmitarbeitern und dem vorauseilenden Gehorsam, den der Firmenpatriarch im Sinne des NS-Staates zeigte. Gleich nach 1933 erkannte DuMont schon die Zeichen der Zeit und entließ viele jüdische Mitarbeiter des Verlagshauses. Ende 1935 beschloss er dann, auch den verbliebenen Juden im Betrieb zu kündigen. In einem Brief an den Leiter seines Berliner Büros schrieb der Kölner Verleger, er teile dessen Auffassung, „dass demnächst Volljuden, auch wenn sie jetzt noch als Kriegsteilnehmer Mitglied der Reichspressekammer sind, ausscheiden müssen”. Deswegen gelte es, zu handeln: „Da wir uns also auf die Dauer doch von den noch verbliebenen jüdischen Mitarbeitern trennen müssen, wir uns anderseits nicht nutzlos Angriffen aussetzen wollen, möchte ich schon jetzt versuchen auch für diese letzten Nichtarier Ersatz zu schaffen.“ Während DuMont seinen Betrieb also bereits zwei Jahre nach Hitlers Machtergreifung „judenfrei” melden konnte, profitierte er zwischen 1938 und 1941 erheblich von den Arisierungsmaßnahmen der Nationalsozialisten, die für so viele deutsche Juden schreiendes Unrecht bedeuteten. (Mehr dazu in der nächsten Ausgabe). Interessanterweise blieb die rheinische Verlegerfamilie nach dem Krieg von Entschädigungsforderungen verschont.

Möglicherweise hat dies auch damit zu tun, dass sich M. DuMont Schauberg wie sonst nur noch der Axel Springer Verlag für die Interessen Israels einsetzt. Immerhin gehören zum Konzern heute nicht nur Kölner Tageszeitungen wie der „Stadtanzeiger” oder das Boulevardblatt „Express”, sondern zu 100 Prozent auch die tiefrote, extrem hetzerische „Hamburger Morgenpost”, zu 60 Prozent die „Berliner Zeitung”, zu 50 Prozent die „Frankfurter Rundschau” und – man höre und staune – zu 25% Israels bedeutendste Tageszeitung „Ha'aretz”. Zudem verfügt der Medienkonzern über die Kontrollmehrheit in der mittlerweile voll privatisierten Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, die unter anderem das Bundesgesetzblatt und die Parlamentsdrucksachen des Deutschen Bundestages herausgibt.

LOBESHYMNEN NACH HITLERS ERNENNUNG

War Kurt Neven DuMont lediglich ein Mitläufer, der sich dem Druck der NS-Machthaber eher widerwillig beugte, um seine eigene Haut und sein Unternehmen zu retten, wie Historiker Manfred Pohl dies in seiner vom Hause M. DuMont Schauberg bezahlten Unternehmensgeschichte darstellt? Schon vor Hitlers Machtergreifung zeigte sich der Verlagsherr nämlich keineswegs als aufrechter Demokrat und Gegner der NS-Bewegung, die in den letzten Jahren der Weimarer Republik Erfolg um Erfolg einfahren konnte. So trommelten die Zeitungen DuMonts bereits 1932 immer offensiver für die Regierungsbeteiligung der NSDAP – auch zu den Bedingungen ihres Führers Adolf Hitler. Zufrieden zog die „Kölnische Zeitung” am 31. Januar 1933, dem Tag nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, denn auch das Resümee: „Ja, der Sprung musste getan werden über kurz oder lang. Denn Deutschland muss endlich zur Ruhe kommen.“ Zur Ruhe kam Deutschland zwar nicht, aber für DuMont brachen goldene Zeiten an.

Thorsten Thomsen


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