Restaurantbesuche können trotz Lebensmittelallergie Spaß machen

Etwa vier Prozent der Deutschen leiden an Nahrungsmittelallergien, ein noch größerer Teil an Intoleranzen und Unverträglichkeiten. Ein Restaurantbesuch ist für die Betroffenen oftmals kein Vergnügen. Nach langen Diskussionen mit dem Kellner drehen sich die Gespräche meist nur noch um die Allergien und deren Folgen. Das Internet-Gesundheitsportal www.imedo.de rät zu kleinen Hinweisen für den Koch - diese schaffen Abhilfe.

Es ist immer wieder das Gleiche. Simone Graebner geht in ein Restaurant, sie hat dort ein Geschäftsessen. Eigentlich keine ungewöhnliche Situation. Bis zu dem Moment, in dem der Kellner kommt und die Bestellung aufnehmen möchte. Fleisch und Gemüse darf der Koch nicht in Mehl wenden, das Dressing auf dem Salat muss er ohne Joghurt zubereiten. Dabei ist Simone Graebner weder hysterisch noch leidet sie an einem Abnehmwahn. Sie ist Lebensmittelallergikerin und das eben beschriebene Szenario ist der alltägliche Wahnsinn, dem sie dadurch ausgesetzt ist.

Lebensmittelallergiker als Herausforderung für die Gastronomie

Etwa vier Prozent der Deutschen leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Allergologie unter einer Nahrungsmittelallergie, weitaus mehr an einer Intoleranz. Für diese Betroffenen ist ein unbeschwertes Schlemmen im Restaurant kaum möglich. „Spätestens ab der Bestellung im Restaurant nimmt jedes Gespräch eine Wendung und alles dreht sich um Krankheiten, Allergien und lästige Nebenreaktionen“, erzählt Simone Graebner. Sie selbst leidet unter einer Glutenunverträglichkeit und Laktoseintoleranz. „Lebensmittelallergiker stellen für die Gastronomie eine große Herausforderung dar“, sieht Simone Grabner ein.

Lebensmittelallergien erfordern Karten für den Koch

Aus der Not machte Simone Graebner eine Tugend: Sie hatte eine Verabredung in einem Restaurant und wieder spielte sich das gleiche Szenario ab. Statt über Hobbys, Freunde, Familie oder Beruf zu sprechen, ging es um die gesundheitlichen Folgen ihrer Nahrungsmittelallergie. „Das Kommunizieren der eigenen Unverträglichkeiten muss auch diskreter möglich sein“, erklärt sie. Die Berliner Unternehmerin hat sich etwas einfallen lassen: Auf ihrer Seite im Internet www.delicardo.de können Betroffene ihre Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen eingeben. Sie bekommen dann per Post kleine Karten zugeschickt. Auf den Kärtchen steht eine Auflistung mit Lebensmitteln, die die Betroffenen nicht essen dürfen, gleichzeitig enthalten sie aber auch Alternativ-Vorschläge, die für den Koch nützlich sind. Das hilft, lange und unangenehme Diskussionen zu vermeiden.

Rund ein Prozent der Deutschen leiden im Rahmen der Nahrungsmittelallergien an einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Die Deutsche Gesellschaft für Zöliakie hat schon vor einiger Zeit ein ähnliches Konzept ins Leben gerufen. „Eine Bitte an den Koch“ heißen hier die kleinen Karten, die Köche auf die Glutenunverträglichkeit des Gastes hinweisen. In 20 Sprachen übersetzt werden sie den Betroffenen auf Anfrage zugesandt.

Die delicardo-Foodcard können Sie im Internet bestellen unter www.delicardo.de und die Deutsche Zöliakie Gesellschaft finden Sie unter www.dzg-online.de.

Weitere Informationen über Lebensmittelallergien und falsche Diagnosen bei Lebensmittelallegien liefern die imedo-Gesundheitsnews.

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