Brennstabschäden in Krümmel

15.07.2009

Brennstabschäden in Krümmel

Zuerst hieß es bei Vattenfall, es gäbe keinen Zusammenhang zwischen dem Transformatorschaden und den Schäden im Reaktorkern. Jetzt spricht Vattenfall vorsichtiger davon, dass man „glaube", dass es keinen Zusammenhang gäbe.

Es ist durchaus ein Zusammenhang denkbar. Die Mannschaft hat - wahrscheinlich ohne Not - infolge des Kurzschlusses nicht den Reaktor herunter gefahren, sondern eine Schnellabschaltung durchgeführt. Weil sich die Energieproduktion in einem Atomreaktor wegen des Nachzerfalls immer nur zu ca. 90 Prozent abschalten lässt, müssen die restlichen 10 Prozent (in Krümmel bis zu 400 MW!!) sicher abgeführt werden, wenn der Reaktor nicht schmelzen soll. Da es sich bei einem Siedewasser-Reaktor wie Krümmel verbietet, einfach Dampf in die Luft abzublasen, wird der überschüssige Dampf mit Hilfe eines Wasserbeckens kondensiert. Durch die Implosion der Dampfblasen an den Kondensationsrohren entstehen dabei neben einem infernalischen Lärm pulsierende Druckschwankungen, die sich rückwärts bis in den Reaktorkern fortsetzen können. Es ist denkbar, dass dabei kleine Teile abgerüttelt und/oder Brennstäbe beschädigt werden.

Das zeigt, dass sich mindestens in einem Siedewasser-Reaktor wie Krümmel ein Störfall im rein konventionellen Bereich auf direktem Wege bis in das Herz des atomaren Bereichs auswirken kann.

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Hamburger Fachgruppe Energie – Klaus Gärtner, schlottermotz@t-online.de
(laienverständliche Darstellung energietechnischer Zusammenhänge)

15.07.2009: | |

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