Nachdem ich mir die orangeroten Felsformationen vor dem kleinen Dorf Piana angeschaut habe, beschließe ich, in dem Dorf zu Mittag zu essen. Mein Mietauto parke ich auf einem kleinen Sandparkplatz an der Hauptstraße Pianas. Der Durchfahrtsweg mit seinen Souvenirläden und den Touristenrestaurants wirkt nicht besonders einladend. Doch als ich in eine Seitenstraße abzweige, weiß ich warum in meinem Reiseführer stand, dass Piana als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gilt. Die alten Steinhäuser reihen sich um einen kleinen Dorfplatz aneinander, aus einem Brunnen plätschert Wasser. Ich nehme mir ein wenig Zeit um durch die schmalen Gassen zu wandern und die auf den Terrassen dösenden Katzen und Menschen zu betrachten, bevor ich zu dem kleinen Platz zurückkehre und in mich auf die überdachte Terrasse eines winzigen Restaurants setze. ‚Chez Beatrice' steht auf einem kleinen Schild an der Wand und tatsächlich kommt nach wenigen Augenblicken eine ältere Frau aus dem Laden, stellt sich selbstverständlich als Beatrice vor und erklärt mir, dass es heute korsische Suppe mit Ziegenkäse, gegrillte Dorade und zum Nachttisch frische Früchte gebe. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und ich bestelle das ganze Menü. Neben mir sitzt ein älteres Ehepaar aus dem Dorf, das immer wieder lautstark vorbeikommende Bekannte begrüßt und mich anschließend angrinst. Nachdem mir Beatrice die Suppe gebracht hat, erklärt mir der ältere Herr, dass ich den Ziegenkäse hineintauchen, Salz und Pfeffer drüber streuen und auch noch ein wenige Safran aus dem Schälchen neben den Teller hinein tun soll. „So und nicht anders isst man die korsische Suppe", sagt er. Ich mache, was er mir gesagt hat und hätte gern, nachdem ich aufgegessen habe, noch einen Teller bestellt. Aber jetzt kommt Beatrice mit meiner gegrillten Dorade und ein paar gebratenen Kartoffeln. Der Fisch riecht so gut, dass ich ihn am liebsten in einem Stück essen würde. Aber es ist noch ganz, mit Kopf und allen Gräten, sodass ich ihn langsam und Happen für Happen genieße. Während ich esse, zwischendurch immer wieder an meinem leichten Weißwein nippe und dem älteren Pärchen dabei zusehe, wie sie ihren Bekannten Grüße zurufen und sich manchmal über den halben Dorfplatz kurz unterhalten, denke ich, dass es glücklicherweise noch immer Orte wie Piana gibt, an denen die Welt in Ordnung ist. Dank meiner so kurzfristig gebuchten Reise auf reisezauber.com darf ich daran teilhaben und finde es fast schade, als Beatrice auch die Reste meines Fischs abräumt, mir ein Schälchen mit saftigen Melonenscheiben hinstellt und sich das Ehepaar verabschiedet. Ich hätte mit ihnen den ganzen Tag hier sitzen bleiben können.

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