Tophundescule - Tipp des Monats Mai

Die Tophundeschule informiert – der intelligente Hund

Die Trainer der Tophundeschule geben Ihnen im Tipp des Monats Mai einige grundlegende Informationen zum Thema „der schlaue Hund“
Was macht Hunde „schlau“ oder wie „intelligent“ ist der Hund?

Die Hunde lernen wie sich die Rangfolge in ihrem Rudel zusammensetzt, indem sie beobachten und sich merken, wer mit wem wie umgeht. Mit dieser Begabung besonders behaftete Hunde setzten sich in der Natur am besten durch und leisteten so einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung ihrer Art.
Die durch den Menschen getroffene Zuchtauswahl ist für die soziale Intelligenz nicht immer von Vorteil, da hier mehr auf die Genetik und das äußere Erscheinungsbild Wert gelegt wird. Leider wird dem Merkmal der sozialen Intelligenz immer noch zu wenig Bedeutung beigemessen, obwohl dies einer der wichtigsten Punkte in der Hundezucht sein sollte! Bekommt der Hund nicht die Gelegenheit, durch eigene Erfahrungen zu lernen, bleibt er „dumm“, d.h., die Intelligenzleistung ist fehlentwickelt. Denn er erinnert sich an seine eigenen Erfahrungen und lernt dadurch. Ein mutiger Hund, der bisher bei Konfrontationen nur mit defensiv reagierenden Menschen zu tun hatte, wird bei selbstsicheren Menschen seinen Standpunkt mit erhöhtem Nachdruck verteidigen. Das kann dann mit Drohgebärden des Hundes enden. In allen möglichen Situationen können Hunde ihren sozialen Status definieren. Sie versuchen, ihren Handlungsspielraum zu vergrößern und haben eigene, gelernte Vorstellungen von Über- oder Unterordnung.
Hunde verfügen viele hervorragende Qualitäten:
Einige sind exzellente Vorsteh- oder Jagdhunde, andere vertrauenswürdige Rettungs- oder Blindenhunde. Für diese Aufgaben wurden sie über Jahrhunderte gezüchtet. Die besonderen Merkmale haben sich über Generationen vererbt. So gesehen, hat die Intelligenz von Hunden einen evolutionären Hintergrund.
Hunde durchschauen uns
Wir können unseren Hund nicht belügen. Er „liest“ unsere Körpersprache wie ein offenes Buch, weiß unsere Bewegungen und unsere Gestik zu deuten. Er kennt unseren Körpergeruch in allen möglichen Situationen und kann ihn interpretieren. Manchmal könnte man wirklich meinen, unsere Hunde könnten Gedanken lesen. Er versteht kein Wort, das wir sprechen, aber er erkennt an unserer Stimme und an unserem Tonfall, was wir wollen. Er merkt genau, ob unser Rufen schon etwas ärgerlich oder genervt klingt, ob bittend oder eher fordernd. Er weiß alles von uns, aber nicht, warum wir so sind. Vor allem kennt er unsere Stärken, Schwächen, Autorität, Inkonsequenz, Gutmütigkeit, Bequemlichkeit – und er nutzt das alles meisterhaft für sich aus. Aber er weiß auch ganz genau, wann es für ihn nichts zu holen gibt.
„Manipuliert sie Ihr Hund?”
Auf diese Frage werden die meisten Hundebesitzer sicher entschieden antworten: „Nein, natürlich nicht!“. Doch oft ist eher das Gegenteil der Fall. Hunde sind Meister im Manipulieren und besitzen unzählige Strategien, um ihre Ziele zu erreichen und ihre Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen.
In vielen Alltagssituationen setzen Hunde ganz gezielt ihre Wünsche durch, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Will Ihr Hund z.B. nach draußen, geht er zur Tür und kratzt daran. Oder ihr Hund findet, dass es Zeit für sein Fressen wäre und kickt seinen leeren Napf durch die Küche, läuft winselnd vor der Küchentür auf und ab oder stößt Sie sanft mit der Schnauze an und sieht dabei soooo süß aus. Und Sie – voll des schlechten Gewissens ob des armen, hungrigen Tieres – springen auf und bereiten ihm sein Futter zu. Oder Ihr Hund möchte schmusen, legt sanft die Pfote oder seinen Kopf auf Ihren Schoß und sieht dermaßen rührend aus, dass sie ihn umgehend streicheln. Etwas später fällt dem Hund ein, dass er gerne spielen würde, und er bringt Ihnen seinen Ball. Sofort springen Sie darauf an, lassen alles stehen und liegen, um dem Hund seinen Ball zu werfen. Schließlich wissen Sie, wie wichtig es ist, sich mit Ihrem Hausgenossen zu beschäftigen. In allen Fällen ist dasselbe passiert: Der Hund hat agiert, Sie haben reagiert! Sie sind sofort auf seine Wünsche eingegangen.

Ihr Hund hat Sie also erfolgreich manipuliert und nicht nur für den Moment einen kleinen Sieg davongetragen. Er hat einen weiteren Schritt in Richtung „wie erziehe ich meinen Menschen?“ gemacht. Dass sich diese Situation jeden Tag wiederholt, macht ihre große Bedeutung aus, denn der Hund macht entsprechend oft die Erfahrung, dass er es ist, der den Ton angibt. Und das kann sich enorm auf die Gehorsamsbereitschaft Ihres Hundes auswirken.
Konsequenz

Eine der wichtigsten Erkenntnisse über die Ausbildung von Hunden: unsere Schwierigkeiten mit der Konsequenz. Menschen haben durch ihre Sprachvielfalt mehr Differenzierungsmöglichkeiten, kennen auch das Entweder/Oder, das Vielleicht, das Naja, das Fünfe gerade sein lassen. Genau jene Schattierungen kennen Hunde nicht.
Anders gesagt: Sie wollen Eindeutigkeit, sonst nehmen sie sich, was sie kriegen können, unter anderem die Herrschaft.
Dies ist bei unterwürfigen Hunden, die auch nach dem Welpenalter leicht und locker zu „beherrschen” und damit auch zu führen sind, weniger das Problem. Devote Hunde sind leicht zu händeln, geradezu soldatenhaft gehorsam. Diensthundeführer brauchen solche
Hunde. Ich nicht. Ich will einen selbstständigen, selbstsicheren Hund, der seinen Willen ausleben darf, und zwar in den Grenzen, die ich ihm setze. Und genau hier fängt die Aufgabe an: Denn es liegt mehr Arbeit an mit einem „intelligenten“ Hund. Ein schlauer, selbstbewusster Hund braucht eine eiserne Ordnung, sonst „erkämpft" er sich mit aller seiner nicht zu unterschätzenden Intelligenz seine Freiheiten, versucht mit aller Schläue, mehr für seinen biologischen Eigennutz herauszuholen. Es muss lange nicht zur Bedrohung oder zu wirklich auffälligen Dominanzen kommen.
Hundeausbildung ist ein Prozess, kein Zustand. Und gerade eigenwillige Hunde lehren uns, was Konsequenz ist. Wehret den Anfängen, und – man möge vom ersten Tag an gleich Konsequenz üben. Im Fach „biologische Konsequenz" – aus überlebenssicherndem Eigennutz – sind uns schlaue Tiere haushoch überlegen. Nun wissen Sie, was ich mit Konsequenz meine: Sie ist das A und O jeder Hundehaltung.
Dazu gehört eine für den Hund sich deutlich unterscheidende Laut- und Körpersprache. Perfekte Hundeausbildung wie hundertprozentige Konsequenz wird es nie geben, aber sie anzustreben und sich dabei zu korrigieren, lohnt sich. Da lernt man (wieder), sich durchzusetzen. Gleichgültige, „lasche" Menschen dagegen werden von einem willensstarken Hund konsequent vorgeführt. Anhaltend erfolgreich und tiergerecht arbeiten kann man nur mit dem Hund, nie gegen ihn.
Ich entschuldige mich im Voraus dafür, dass dieser Satz wiederholt wird. In konsequenter Absicht.

Die innere Uhr

Tiere orientieren sich an äußeren Informationen beziehungsweise Reizen wie Temperaturen, Sonnenständen, Tönen oder an Gewohnheiten, die mit etwas Reizvollem verknüpft waren und ständig wiederkehren, also zur Gewohnheit wurden. Natürlich orientieren sie sich auch am sogenannten Biorhythmus, zum Beispiel dem Fortpflanzungstrieb inklusive aller Vorsorgemaßnahmen wie Höhlen aufsuchen, Nest bauen, Laichplätze aufsuchen. Hungergefühl und Müdigkeit sind auch Signale.
Hunde haben ein sehr gutes Zeitgedächtnis. Die wichtigsten Zeiten sind natürlich Fress- und Spaziergang-Termine. Da trainiert er die Gewohnheiten. Als unterstützende Informationen kennt er gewisse Abläufe, Geräusche und Rituale vor dem eigentlichen
Geschehnis: Mantelanziehen, Herumlaufen, in die Küche gehen. Kein Hund kann zählen, was wir damit meinen. Aber er hat ein Gedächtnis für das, was ihm wichtig war.

Der siebte Sinn

Unbestritten haben Hunde eine Gabe, unsere Stimmungen und Stimmungsschwankungen zu erkennen, sei es über Schwingungen, Gerüche oder die Mimik. Viele Hundebesitzer und mittlerweile auch Forscher gehen aber noch einen Schritt weiter und meinen, Hunde haben einen siebten Sinn. Dass sie eine innere Uhr besitzen, wissen wir alle, denn wer hat noch nicht beobachtet, dass der
Hund genau dann, wenn es Zeit für den Spaziergang ist, wenn der Partner nach Hause kommt etc. aufgeregt an die Tür rennt. Soweit so gut! Sicherlich ranken sich um dieses Thema die wildesten Gerüchte, Anekdoten und emotionalen Berichte. Fakt ist jedoch, dass mittlerweile zahlreiche Forscher Untersuchungen angeregt haben, um die Verbindung von Hunden zu ihren Besitzern zu untersuchen. Ziehen wir einmal sämtliche Faktoren ab, die wir in eine Wahrnehmung des Hundes unbewusst mit einbringen könnten. So kam folgender Versuch zustande. In England startete eine Versuchsreihe über erstaunliche Verbindungen zwischen Mensch und Hund und begann in der erste Folge mit einer Untersuchung eines im Haushalt lebenden Terriers. Der Terrier hatte ein sehr enges Verhältnis zu seiner Besitzerin und somit wurde er zu Hause gelassen und die Besitzerin wurde zu einer weitern
Person ins Auto gesetzt und in der Gegend herumgefahren. Der Terrier schlief ruhig über Stunden, aber in der Zeit, in der sich willkürlich das sich ihm fremde Auto näherte, wurde er unruhig und lief fiepend zur Tür. Auch ein Umstieg auf andere Verkehrsmittel brachte dasselbe Ergebnis – je näher Frauchen sich dem Haus näherte, desto unruhiger wurde der Hund, ohne sie zu sehen, zu hören o.ä. Die Frage nach einer mentalen Verbindung war aufgeworfen. Viele Hundeliebhaber berichten, dass ihre Tiere beim Unfall/bei der
Verletzung ihres Besitzers, obwohl sie gar nicht zugegen waren, aufheulten, unruhig wurden oder ein ungewöhnliches Verhalten zeigten. Die Frage ob es mehr zwischen Himmel und Erde, Hund und Herr gibt, als wir sehen und unser Verstand zulässt, ist weder wissenschaftlich erwiesen, noch jemals verworfen worden.
Ob emotional gefärbt oder wissenschaftlich untersucht ist es eine Tatsache, dass es sehr innige Mensch-Hund-Beziehungen gibt, wie auch in der Beziehung zu anderen Tieren. Jeder Hundebesitzer wird seinem Tier Fähigkeiten zugestehen, die ein Außenstehender vielleicht lächelnd abtun würde. Egal wie, es ist hochinteressant und jeden Tag eine neue Bereicherung, einen Hund seinen Freund nennen zu können.
Die Trainer der Tophundeschule wünschen Ihnen und Ihrem Hund weiterhin viel Spaß!
Ihr Team von
Schönfelder DogCoaching
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Über tophundeschule

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Homepage
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Branche
Hundeschule