Nach Klatsche für Bayern München in Wolfsburg: n-joy legt Spottlied der "Toten Hosen" auf/Bild am Sonntag sorgenvoll

N-joy legt das Bayern-München-Spottlied der „Toten Hosen“ auf. Fußball-Deutschland feixt über die Niederlage des Fernrohr-Meisters in Wolfsburg. Nach der Poldi-Ohrfeige für Michael Ballack eine Klatsche in Niedersachsen und eine Werks-Elf aus diesem Bundesland an der Tabellenspitze. Die Fußball-Welt steht kopf und Peter Hahne, Kolumnist bei „Bild am Sonntag“, jagt die 67. Minute im Qualifikationsspiel gegen Wales zu der Frage hoch „Spiegelt Podolskis Ausraster den Mangel an Respekt in unserer Gesellschaft wider?“ Seit wann denn denken Fußballer in einer Stresssituation auf dem grünen Rasen so weit?

Ungerecht ist es auch noch: Denn Oliver Kahn ist für derartige Ausfälle meistens gepriesen worden, so müsse ein Torwart eben sein, aber - ich vergaß: Der „Titan“ war auch noch Kapitän und hat niemals sich selbst geohrfeigt?

Und schon sind wir wieder auf Sendung bei n-joy. Denn: Kaum ist das Spottlied der „Toten Hosen“ verklungen, merkt die Radiomoderatorin an: „Irgendwie hassen wir die Bayern doch alle.“ Die Bayern? Wir alle? Ich nicht! Dazu ist mir sogar als Fußballfan diese Sportart ein wenig zu unbedeutend.

Warum nicht statt dessen: Die tolle Leistung der Wolfsburger im gestrigen Spiel in Erinnerung behalten und ansonsten handeln wie der Chef dieser Mannschaft und dieses Vereins. Ganz locker hat Felix Magath im „Aktuellen Sportstudio“ gesessen. Weniger locker sind momentan die Verantwortlichen bei Bayern München. Schon macht das Gerücht die Runde, dass für Jürgen Klinsmann nach einer Niederlage in Barcelona Schluss mit Meisterarbeit sein könnte. Solche Diskussionen vor einem derart wichtigen Spiel finde ich: so überflüssig wie die Behauptung von Peter Hahne, Podolskis Verhalten in Wales sei ein Zeichen für allgemeinen Sittenverfall, und so überflüssig wie die Hass-Behauptung der n-joy-Moderatorin.

Ein Beitrag für http://rundumdiepille.blogspot.com und www.sajonara.de


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