Entdeckung in Mayastadt El Mirador

Wie die Prensa Libre von Guatemala im März 2009 meldete, haben Archäologen kürzlich in El Mirador einen Stuckfries entdeckt, welcher nach Meinung des Chefarchäologen Richard Hansen die Göttlichen Zwillinge Junajpú und Xbalanqé des Poopol Wuuj darstellt. Der Fries wird auf etwa 300 vor Christus datiert.
Hansen sagte dazu sinngemäß, dass dieser Fund eine Bestätigung dafür darstellt, dass Junajpú und Xbalanqé schon 300 vor Christus existierten, was die Originalität der Schöpfungstheorie der Maya belegt. Einige Leute wollten dem Poopol Wuuj unterstellten, dass es auf christlichem Einfluss beruhe. aber dieser Fund beweist, dass die Mayakultur schon vor langer Zeit diese Auffassung von dieser Schöpfung hatten.
Der etwa 10 Meter breite und 3 Meter hohe Stuckfries wurde entdeckt, während die Archäologen die Bewässerungskanäle der Stadt suchten, welche existieren müssen, da es keine Flüsse in El Mirador gibt. Hansen erwähnte, dass die Szene die Zwillinge darstellt, wie sie in der Unterwelt schwimmen, nachdem sie den Kopf ihres Vaters Eins-Junajpú retteten, welcher von den Göttern der Unterwelt enthauptet worden war.
El Mirador, im Nordwesten des Tieflandes von Guatemala gelegen, war die größte präklassische Mayastadt. Etwa 4000 Pyramiden haben die Maya in dieser Stadt erbaut. Hier befindet sich mit 72 Metern Höhe auch die höchste Mayapyramide, “el Danta”, die “Tapirpyramide”. Etwa 200 nach Christus ist die Stadt untergegangen, wahrscheinlich durch die erste ökologische Katastrophe, die die Maya selbst herbeigeführt haben.
Die Ausgrabungsarbeiten, so Hansen, kosten jährlich etwa 2,7 Millionen US$.

Einen Einblick in die Welt des Poopol Wuuj bzw. Dessen moderner Übersetzung bietet die Seite http://www.faszination2012.de/poopol/index.html

Rohark, J., “Poopol Wuuj: Das heilige Buch des Rates der K´ichee´- Maya von Guatemala”, docupoint Magdeburg, 2007

02.04.2009: | |

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