Wirtschaftskrise? In der PR-Ausbildung keine Spur!

TV-Dreh über Mode und ein Treffen mit dem türkischen Botschafter organisieren – dann noch einen Newsletter zum Thema Brustvergrößerung schreiben, bevor es ins Strategiemeeting zum Thema: „Facelift in der Autoindustrie“ geht. Und ich dachte, ich fange erstmal mit Kaffee kochen und Post wegbringen an. Alles in allem beschreibt das meinen ersten Tag als Praktikantin in der Agentur für Kommunikation excognito, in Berlin Kreuzberg.
Zurzeit gelingt es niemandem, den Schlagwörtern wie Wirtschafts- oder Finanzkrise und ihren negativen Auswirkungen zu entgehen.
Auf Focus-Online lese ich: „Wirtschaftskrise, nachhaltige Störung des Wirtschaftsprozesses, z. B. infolge von Missverhältnissen zwischen Produktion[…] Merkmale[…] sind Produktionsrückgänge, abnehmendes Inlandsprodukt, Unternehmenszusammenbrüche, Massenarbeitslosigkeit[…]“
Ich denke, man kann sich darauf einigen, dass es nichts Erstrebenswertes ist.

Aber zurück zu meinem Praktikum: Mein Chef, Marc Däumler, gründete 2001 excognito Agentur für Kommunikation. Mittlerweile arbeiten 15 Mitarbeiter in den Bereichen PR, Marketing, Event, Online und Grafik. Es ist jeden Tag ein bisschen anders und irgendwie doch immer gleich. Morgens um halb zehn in der Agentur: E-Mails checken, To Do Liste aufstellen und übrig Gebliebenes von Freitag zufügen, Platz lassen für Dazukommendes. Ein Tipp, der sich längst bewährt hat. Der Morgen in einer noch ganz stillen Agentur ist unbeschreiblich. Manch einer beschreibt es sogar als seinen perfekten Platz. Das Meeting, Herzstück jeder Agentur, beginnt immer um 10 Uhr am Montagmorgen. Diese Kommunikation ist wichtig, da sie alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand hält. Schließlich ist Kommunikation auch das Transportmittel unserer Arbeit. Alle berichten, was sie letzte Woche gemacht haben und was sie diese Woche machen werden. Und schon bricht der Trubel los, jeder hat eine Idee, Erfahrungen, Leid und Ergebnisse, die er loswerden möchte. Das Telefon klingelt, kurz halten alle Inne und dann stürzt einer der Kollegen los, da er es als seines identifizieren konnte.
Ich bin in drei Projekten integriert, bei all denen ich voll mit anpacke und so den Alltag kennen lernen darf. Zunächst bedeutet es, Recherchieren und mit der zuständigen PR-Beraterin, Johanna, klären, wie wir vorgehen und wo ich ihr helfen kann. Am Ende heißt es: „aktualisierst du den Verteiler und machst die Online-PR?!“. Das hört sich wie eine Frage an, ist aber keine. Gegen Abend wird es dann immer noch mal hektisch, Telefone klingeln, Chef sagt: „kommst du mal für zwei Minuten?“, um dann online zu lesen, die Bahn streikt heute
„Wir bitten um Ihr Verständnis“. Super! Ich werde also erst um 21 Uhr zu Hause sein.

Doch eigentlich dreht sich alles im Moment um das Thema „Wirtschaftskrise“ und die damit verbundene Arbeitslosigkeit. Komisch! Bei uns spüre ich nichts davon. Ist es das Gefühl einer ahnungslosen Praktikantin oder ein Gefühl aller Kollegen in der Agentur?
Ich schnappe mir meinen Block und frage unseren Chef der mir erklärt: „ Unsere Dienstleistung war nie wichtiger als gerade in dieser Krise“. Klar! Dachte ich mir. Wenn sich ein Unternehmen nicht jetzt den Kunden präsentiert, wann dann? Aber was bedeutet es jetzt, sich in der Krise zu bewerben? Ich folge meinem Gefühl, setze einen Bewerbungstext auf und lege alles auf den Tisch des Chefs. Er bittet mich rein und seine Worte sind: „ Du hast begriffen, worauf es ankommt. Herzlich Willkommen bei excognito als unsere neue Auszubildende.“

Fazit: Wer heute nichts tut, lebt morgen wie gestern!

excognito Agentur für Kommunikation
Karoline Klann
Bergmannstraße 102
10961 Berlin

Tel.: 030 88710224
Fax: 030 88710222

E-Mail: karoline.klann@excognito.de
www.excognito.de

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