"Berlinale" der Münzensammler

World Money Fair 2009 – erfolgreich mit vielen Neuheiten

„Berlinale“ der Münzensammler

(pdn) Was für Filmliebhaber die Berlinale, ist für Münzensammler die World Money Fair (WMF), die zeitgleich zum Start des Filmfestivals letztes Wochenende in der deutschen Hauptstadt über die Bühne ging. Die Vielfalt der Aussteller und der große Besucherandrang untermauerten den Erfolg der WMF als weltgrößte Münzenmesse auch 2009 eindrucksvoll.

Einen roten Teppich wie vor dem Berlinale Palast am Potsdamer Platz konnten auch einige Messestände im Berliner Estrel Convention Center vorweisen. Allerdings durften die Besucher die „Stars“ der World Money Fair ungleich näher in Augenschein nehmen. Denn in den Vitrinen der vielen internationalen Prägestätten und der Münzenhändler funkelten numismatische Schätze zum Greifen nah um die Wette. Und so nutzten viele Sammler die Gelegenheit, um eine lang ersehnte antike Münze zu erstehen oder eine prägefrische Münzneuheit mit nach Hause zu nehmen.

Besonderer Beliebtheit erfreute sich beispielsweise der strahlend helle Stand der Royal Canadian Mint, die unter anderem die neuesten Ausgaben des Olympiamünzen-Programms „Vancouver 2010“ mitgebracht hatte. Der Ausrichter der nächsten Olympischen Winterspiele war gleichzeitig das Ehrengastland der diesjährigen Messe. Wer wollte, durfte sich am Kanada-Stand auch gleich selbst per Hammerschlag als Prägemeister betätigen und seine Eigenproduktion als Messe-Souvenir mit nach Hause nehmen.

Von den Winterspielen 2010 zu den Olympischen Sommerspielen 2012 waren es auf der World Money Fair nur ein paar Schritte. Denn die britische Münzprägestätte The Royal Mint stellte auf der Messe erstmals ihr Olympia-Münzenprogramm „London 2012“ vor, der offizielle Verkaufsstart ist laut Marketingdirektor Dave Knight für April 2009 geplant.

Weitere Beispiele eindrucksvoller Münzmotive gab es unter anderem auf den Ständen der Südafrikanischen Münze oder der australischen Perth Mint zu bewundern. Beide Prägestätten beschäftigen sich dabei mit unverwechselbaren landestypischen Themen. So stellt Südafrika in ihrer diesjährigen Natura-Serie das weiße Nashorn vor. Ebenso zeigt die Perth Mint in der aktuellen Fortsetzung ihrer „Discover-Australia“-Serie die Tierwelt des fünften Kontinents und erinnert durch die Malerei der Aborigines an die Ursprünge des Landes.
Frankreich stellte dieses Jahr einen ganz besonderen Bezug zu Deutschland und der Hauptstadt Berlin her. Auf einer französischen 10-Euro-Silbergedenkmünze überrascht unser Nachbarland mit der Darstellung des Brandenburger Tors zum Gedenken an den Mauerfall vor 20 Jahren. Damit würdigt Frankreich offiziell die wichtige Rolle des wiedervereinigten Deutschlands für Europa.

Als Bindeglied zwischen den beiden Nationen und als „Herz Europas“ versteht sich traditionell das Saarland. Während der diesjährigen World Money Fair kam das deutsche Bundesland zu besonderen Ehren. Denn im jährlich wechselnden Rhythmus der Bundesratspräsidentschaft kommt jeweils ein anderes deutsches Bundesland als Motivgeber für die beliebten 2-Euro-Gedenkmünzen an die Reihe. Die 2009er-Ausgabe zeigt die Ludwigskirche in der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Kaum, dass die Münze von Angela Merkel im Bundeskanzleramt erstmals offiziell präsentiert wurde, ging auf der WMF auch schon der Verkauf los. Viele Sammler wollten die neuen Ausgaben – möglichst mit allen fünf Prägezeichen – mit nach Hause nehmen und so bildeten sich lange Schlangen vor den Ständen der deutschen Prägestätten oder bei Händlern, die sich entsprechende Kontingente gesichert hatten.

Wer dann womöglich noch einen Gewinn bei der großen Verlosungsaktion des Berufsverbandes des Deutschen Münzenfachhandels e.V. ergattern konnte, war sicherlich restlos zufrieden – und freut sich heute schon auf das erste Februar-Wochenende im nächsten Jahr. Dann wird auf der World Money Fair 2010 im Berliner Estrel Convention Center wieder der rote Teppich für die Münzensammler ausgerollt.

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