Damit das Dach nicht fliegen geht: sturmsicher Dachplanung

Heftige Stürme beschränken sich heutzutage längst nicht mehr nur auf die Regionen an der Küste, sondern dringen immer öfter auch ins Landesinnere vor. Und auch die Abstände ihres Auftretens werden immer kürzer, wie die Grafiken eines europäischen Rückversicherers eindrucksvoll verdeutlichen. "Damit kommen ganz neue Herausforderungen auf die Sturmsicherheit eines Daches zu", warnen die Experten von dach.de, dem führenden Online-Portal rund ums Thema Dach. Die Konsequenz: Dächer müssen sturmsicherer werden! Denn "Kyrill", "Emma" & Co. gingen bereits als warnendes Beispiel voran - mit einer Schadensbilanz in Milliardenhöhe!

Doch wo liegen die Grenzen zwischen einer vermeintlich und einer tatsächlich sturmsicheren Dacharchitektur? Hierbei hilft ein Blick auf die zurückliegenden Stürme: Dabei zeigt sich, dass die schwersten Schäden generell bei flachen Dächern auftraten. "Dass sich Funktionalität bzw. Ästhetik auf dem Dach nicht ausschließen, bewiesen dagegen die vielen klassischen Steil- bzw. Schieferdächer, die die stürmischen Tage meist schadlos überstanden haben", so die dach.de- Experten.

Ist das Dach mit einer Hartbedachung wie z.B. Dachsteinen oder -ziegeln eingedeckt, können sich schlimmstenfalls ohnehin nur einzelne Dachsteine bzw. Dachziegel lösen. Die Reparaturarbeiten halten sich dann in Grenzen. Von Schieferdächern fliegt sogar in den allermeisten Fällen gar nichts weg - auch wenn die umliegenden Dächer komplett abgedeckt wurden! Gleiches gilt für Bedachungen aus Titanzink.

Aber warum überstehen Dächer mit einer Dachneigung von 7 Grad und mehr schwere Stürme so viel besser als Flachdächer? "Dafür sind im wesentlichen zwei Gründe verantwortlich", erklären die Experten von dach.de. Zum einen kann der Unterdruck, welcher bei derartigen Windbelastungen entsteht, bei schuppenförmigen, überlappenden Eindeckungen leichter entweichen als bei Flachdächern, welche wie ein großes Segel im Wind wirken. Die dabei entstehenden Sogkräfte können dabei so groß sein, dass oft die gesamte Konstruktion - also Schalung, Lattung, Dämmung - mit abhebt.

Zudem bietet ein steiler geneigtes Dach schon aufgrund der Aerodynamik einen wesentlichen Vorteil: Je steiler das Dach, umso größer ist nämlich auch der Anpressdruck an der Wind zugewandten Seite. Die Windkräfte brechen dann am First. Somit sind die Sogkräfte auf der Wind abgewandten Seite nur mehr gering. Dieses Prinzip ist in etwa vergleichbar mit einem Dachspoiler beim Auto. Bei flachen Dächern dagegen brechen die Windkräfte deutlich weniger. Dadurch ist die Sogwirkung stärker und das Eindeckmaterial wird abgehoben. So wirkt ein Flachdach bei starkem Wind wie ein Tragflächenprofil. Der Sturm hat somit wenig Angriffsfläche, um das Dach niederzudrücken. Doch wenn sich die Strömung hinterm First anlegt, entsteht ein gefährlicher Unterdruck (Sog), der nicht nur Flugzeuge, sondern auch Dächer abheben lässt. In der Physik heißt diese Regel auch "Das Bernoullische Prinzip".

"Auch wenn wir uns an orkanartige Stürme gewöhnen müssen - mit vorausschauender Planung und regelmäßiger Wartung unserer Hausdächer lassen sich zumindest die negativen Auswirkungen stark einschränken: am besten mit einem sturmsicheren Bedachungs-material wie Schiefer, Titanzink oder Dachpfannen bzw. einer zusätzliche Absicherung durch Sturmklammern!", so das Fazit der dach.de-Experten.

Mehr Informationen, Bildergalerien und Online Planung Tools zu den Themen Dachkonstruktion, Dachplanung und Dachausbau finden Sie unter: http://www.dach.de/dach/dachkonstruktion/

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