Münchner Rechentraining zur Therapie von Dyskalkulie erschienen

Kinder mit Dyskalkulie bzw. einer Rechenstörung weisen (neben weiteren Problemen) fast immer Probleme beim Kopfrechnen von Additions- und Subtraktionsaufgaben auf. Kennzeichnend ist das zählende Rechnen, das häufig mit den Fingern stattfindet. Bei Aufgaben bis in den Zahlenraum 20 kann dieses Vorgehen zu richtigen Lösungen (bei verlängerter Lösungszeit) führen, bei der Erweiterung des Zahlenraums stößt das Vorgehen des zählenden Rechnens jedoch an seine Grenzen.

Hier setzt das Münchner Rechentraining des Diplompsychologen Rainer Mohr an, das seit kurzem erhältlich ist. Es ist ein Therapieprogramm für Kinder mit diagnostizierter Dyskalkulie, die im Bereich Addition und Subtraktion im Zahlenraum bis 1000 Fortschritte erzielen sollen, wobei der Übungsschwerpunkt im Zahlenraum bis 100 liegt.

Das Münchner Rechentraining führt in Form von Rechenblättern schrittweise verschiedene Aufgabentypen der Addition und Subtraktion in einer sinnvollen Reihenfolge ein. Die Aufgaben der Rechenblätter werden in der Therapiestunde bearbeitet und als therapeutische Hausaufgabe zu Hause weiter geübt.

Mündliche Bearbeitung, schriftliche Bearbeitung und Training am Computer bieten dem Therapeuten die Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung der Stunde. Sparsam eingesetzte professionelle 3D-Comicfiguren werden von den Kindern gut angenommen. Einfache Handhabung für den Therapeuten, ein schneller Überblick über das Training und ein sehr geringer Vorbereitungsaufwand für die Therapiestunde machen das Münchner Rechentraining im ambulanten Setting gut einsetzbar. Die Bearbeitungsdauer des gesamten Trainings liegt zwischen 14 und 20 Stunden.

Das Münchner Rechentraining wurde von dem Dipl.-Psych. Rainer Mohr auf Basis seiner jahrelangen therapeutischen Erfahrung mit Kindern mit Dyskalkulie entwickelt und wurde erstmals als “Arbeitsblätter für die Dyskalkulietherapie” publiziert. Nun liegt es als inhaltlich stark überarbeitete und ergänzte Auflage als Münchner Rechentraining vor. Dabei decken sich die therapeutischen Prinzipien mit denen in der Fachliteratur empfohlenen Vorgehensweisen (z.B. Automatisierung, Vermittlung von Rechenstrategien, Hinführung zur Lösung von Aufgaben im Kopf, nicht am Material).

Weitere Informationen zum Programm finden sich im Lernmaterialien-Shop. Hier können die ersten 15 Seiten des Training und ein informativer Flyer herunter geladen werden.

Im ICD-10 wird Dyskalkulie als Rechenstörung beschrieben und mit der Ziffer F81.2 kodiert. Dyskalkulie ist nicht durch eine generelle Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar. Allgemein wird eine Prävalenz von 6 Prozent angenommen. Lorenz und Radatz (1993) gehen von ca. 15 Prozent der Schüler aus, die förderungsbedürftig sind.
Die Schwierigkeiten im Rechnen bestehen bei den allermeisten Kindern von Anfang an. In der Regel sind Schwierigkeiten beim Kopfrechnen zu diagnostizieren, die auf fehlerhafte Zerlegungsstrategien im Zahlenraum 10 sowie falschen Rechenstrategien zurückzuführen sind. Kennzeichnend für Kinder mit mangelnden Kopfrechenfähigkeiten ist, dass diese beim Rechnen von Plus- und Minusaufgaben die Finger benutzen. Weiterhin zeigen sich häufig Probleme von weiteren Teilfunktionen:
beim Lösen von Textaufgaben, Verständnis bezüglich des Stellenwertsystems, beim Mengenbegriff, beim Umrechnen von Maßen, Aufgaben des Einmaleins und der Division.

Link zum Lernmaterialien Shop:
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Kontakt:
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Rainer Mohr
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82223 Eichenau

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