Ein guter Weg für die Mittelstandsfinanzierung
Pressetext verfasst von JKreubel am Mi, 2008-02-20 09:49.Stimmrechtsloses Mezzaninekapital auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU´s)
Spricht man von Kapitalmarkt und Börse, fallen einem zunächst die großen DAX-Unternehmen ein. Doch was ist mit den 3,4 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)? Sie verfügen zum Teil über ein viel größeres Wachstumspotenzial als die „ausgewachsenen“ Großkonzerne. Jene mittelständische Unternehmen suchen ebenso Kapital jenseits des Bankkredits. Auch sie, ob börsennotiert oder nicht, können Investitionskapital von Anlegern bekommen, die überdurchschnittliche Renditen anstreben. Beide Interessen werden auf den Kapitalmärkten zusammengeführt.
„Mittelständische Unternehmen stehen am Beteiligungsmarkt längst nicht mehr vor verschlossenen Türen“ meint Nicolò Martin, Projektleiter des Finanzportals Emissionsmarktplatz.de. „Das abgelaufene Jahr 2007 brachte eine weitere Öffnung der deutschen Börsen für den Mittelstand“. Die Börsen mit dem Segment des Entry-Standards schaffen für mehr und mehr kleinere Gesellschaften gute Finanzierungsgelegenheiten.
Vor wenigen Jahren ließ sich vernehmen, der Mittelstand habe wenig Chancen an der Börse. Zu klein die Kapitalvolumina, zu hoch die Kosten, zu wenig risikobereite Investoren. „Diese Argumente lassen sich nicht vom Tisch wischen“ meint auch der Experte im Bereich der Finanzkommunikation Martin, und weiter: „Hier bietet der außerbörsliche Beteiligungsmarkt als ein Teil des Kapitalmarktes, der schon lange jedem mittelständischen Unternehmen offen steht, Alternativen“. Die Kosten sind geringer, eine Emission kann sich schon bei geringen Kapitalvolumina rentieren und die Angebote sind zahlreich (vgl. www.emissionsmarktplatz.de). Dabei ist auch dieses Marktsegment nicht gänzlich „frei“ von jeder Regelung. „Die Prospektpflicht für Wertpapiere gilt hier ebenso wie an der Börse. Des weiteren besteht seit dem 1. Juli 2005 auch eine Prospektpflicht für Vermögensanlagen, die nicht in Wertpapieren verbrieft sind und über die die Bankenaufsicht (BaFin) streng wacht“, so Martin. Daneben hat die Rechtsprechung schon lange eine Prospekthaftung etabliert, die es grundsätzlich angeraten sein lässt, eine Kapitalmarkt-Emission – in welchem Segment auch immer – auf einen professionell erstellten Prospekt zu stützen (siehe www.finanzierung-ohne-bank.de). Bis zu 20 Anlegern/ Investoren ist eine Platzierung frei von einer Genehmigung durch die Bankenaufsicht. Eine „Small-money-Beteiligung“ ist also unkompliziert von € 50.000,- bis ca. € 500.00,- genehmigungsfrei umsetzbar.
Es stehen auch dem Mittelstand viele Wege zur Beschaffung von Eigenkapital am deutschen Kapitalmarkt offen, sei es in Form von stimmrechtslosen Beteiligungsgeldern (so genanntes Mezzanine-Kapital) oder über stimmberechtigte Gesellschaftsanteile (z.B. Aktien, KG-Anteile etc.). Daneben ist jedem Unternehmen, unabhängig von seiner Umsatz- oder Bilanzgröße, die Begebung von Anleihen durch Privatplatzierung möglich. Chancen, die Unternehmer wie Anleger nutzen sollten. Beide Seiten können so anderweitig kaum erreichbare Erfolge erzielen: Der Unternehmer kann sein benötigtes Investitionskapital erlangen, der Anleger eine sonst kaum erzielbare Rendite.
Die neuen Wertpapiere oder Beteiligungen werden interessierten Investoren überwiegend über eine Direktplatzierung durch das Unternehmen in den Print- oder elektronischen Medien oder den freien Kapitalanlagevertrieb angeboten. Als äußerst effektiv haben sich kleinere Werbekampagnen im Internet und in der überregionalen Presse mit Anzeigeserien erwiesen. Auf diese Weise hat die Firma Zimbo Wurstwaren, Bochum, Anleihen von € 15 Mio. in sechs Monaten platziert. Auch der Ernst Klett Verlag, Stuttgart, hat über eine Direktplatzierung innerhalb nur weniger Tage € 25. Mio. frisches Kapital aufnehmen können. Auf diese Weise können auch mittelständische Unternehmen bankenunabhängig ihr Wachstum und ihre Investitionen finanzieren.
Nicolò Martin