Nobelpreis mit realwirtschaftlicher Bedeutung

Diskussion an der Humboldt-Universität macht Theorien populär verständlich

Der Nobelpreis für Wirtschaft, der heute in Stockholm verliehen wird, hat in Berlin bereits für Aufsehen gesorgt. In einer öffentlichen Veranstaltung an der Humboldt-Universität haben Experten des Sonderforschungsbereichs 649 „Ökonomisches Risiko’’ interessierten Bürgern erläutert, was die amerikanischen Nobelpreisträger Leonid Hurwicz, Eric Maskin und Roger Myerson mit ihrer „Mechanismus-Desingtheorie“ erforscht haben.

Wie funktioniert die Regulierung auf den Energiemärkten oder was steckt hinter dem wirtschaftlichen Erfolg der Lizenzvereinbarung für die UMTS-Telefonnetze – diese und andere Fragen wurden von Prof. Dr. Roland Strausz, Experte für mikroökonomische Theorie an der Humboldt-Universität, anhand der Theorie der Nobelpreisträger erläutert. Deren wissenschaftlicher Ansatz formalisiert die These von Friedrich August von Hayek, einem weiteren Nobelpreisträger, der bereits 1974 für seine Arbeiten geehrt wurde. Danach stellt die effiziente Nutzung von Informationen ein wesentliches Grundproblem der Ökonomie dar. Strausz verdeutlichte anschaulich, dass die eher mathematisch trocken klingende Theorie erhebliche realwirtschaftliche Bedeutung besitzt.

In der anschließenden Diskussion wurde die Theorie der Nobelpreisträger begeistert diskutiert. Fragen aus dem Auditorium, etwa wie die Ergebnisse der Mechanismus-Designtheorie genutzt werden können, um die Regelungen der Hartz-4-Gesetzgebung effizienter zu gestalten, debattierten mit Strausz der Leiter vom Institut für Wirtschaftstheorie, Prof. Michael C. Burda, sowie dessen Kollegen Prof. Dr. Franz Hubert vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaft an der Humboldt-Universität und Dr. Mechtenberg von der Technischen Universität Berlin.

Der Erfolg der Veranstaltung haben den Sonderforschungsbereich 649 „Ökonomisches Risiko“ und die Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft ermutigt, auch im nächsten Jahr wieder eine Veranstaltung zum Nobelpreis für Wirtschaft anzubieten.

Für Fragen steht der Pressesprecher des Sonderforschungsbereichs, Prof. Dr. Joachim Gassen zur Verfügung: Tel. 030.2093.5764; Fax 030.20935670.


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