Heizwerke umrüsten!

05.11.07

Energie und CO2 sparen:
Hamburger Heizwerke endlich auf Stromerzeugung umstellen!

Besonders in Hamburger Großsiedlungen wie Mümmelsmannsberg oder auch der geplanten Hafencity wurden bis in die jüngste Vergangenheit Heizwerke gebaut, die ein ganzes Siedlungsgebiet mit Heizwärme versorgen - meistens mit dem Brennstoff Erdgas. Nachteilig dabei ist, dass nicht gleichzeitig in „Kraft-Wärme-Kopplung" auch Strom erzeugt wird. Durch die Koppelung könnte eine erhebliche Menge Brennstoff und dabei auch die entsprechende Menge CO2 eingespart werden. Wenn der Hamburger Senat tatsächlich daran interessiert wäre, CO2 und Energie zu sparen, müsste umgehend ein Kataster aller solcher Heizwerke und ein Plan zu deren Umrüstung erstellt werden.

Die Umrüstung eines vorhandenen Heizwerkes zu einem Heizkraftwerk, das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt, ist technisch recht einfach und für alle - außer für die Energiekonzerne - von großem Vorteil. Der vorhandene Heizkessel bliebe in jedem Fall erhalten, da für selten im Jahr auftretende Tiefstemperaturen immer ein Spitzenlastkessel vorhanden sein muss. Zusätzlich wird in das Werk ein großer Verbrennungsmotor eingebaut, der mit demselben Brennstoff gefeuert wird, wie das Heizwerk vorher (Öl oder Gas). Die Brennstoffversorgung bleibt also wie vorher. Der Motor erzeugt über einen angeschlossenen Dynamo Strom. Die Abwärme des Motors wird allerdings nicht durch einen Auspuff geleitet, sondern erwärmt das Heizwasser für die Häuser. Diese Heizleistung muss so berechnet sein, dass sie etwa 20 Prozent der Heizkessel-Leistung ausmacht.

Obwohl die Motor-Abwärme nur 20 Prozent der Gesamtleistung ausmacht, übernimmt sie doch die Heizung der Häuser zu etwa 70 Prozent. Das liegt daran, dass nur selten so tiefe Temperaturen herrschen, dass der alte Heizkessel zufeuern muss. Die meiste Zeit des Jahres schafft das der Motor mit seiner Abwärme allein. Die Investition amortisiert sich durch den Stromverkauf.

Der CO2-Ausstoß des umgerüsteten Heizkraftwerkes ist keineswegs geringer als der des vorigen Heizwerkes. Aber der dabei erzeugte Strom muss nun in anderen Kraftwerken, die ihre Abwärme nur in die Elbe leiten, nicht mehr erzeugt werden. Die CO2-Reduktion liegt also dort. Mit der Umrüstung aller Heizwerke in Hamburg zu Heizkraftwerken könnte ein Großkraftwerk überflüssig werden.

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Hamburger Fachgruppe Energie – Klaus Gärtner, schlottermotz@t-online.de
(laienverständliche Darstellung energietechnischer Zusammenhänge)


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