Dem ungeklärten Schlaganfall auf der genetischen Spur

Rostock, 24. Oktober 2007. Mehr als 200.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Jeder Sechste davon ist unter 55 Jahre alt. Bei den Betroffenen dieser Altersgruppe bleibt die Ursache in gut einem Viertel der Fälle ungeklärt. Wissenschaftler der Universität Rostock ermitteln mögliche genetische Ursachen nun in der größten Studie zum Schlaganfall weltweit. Mit einem neuen Genanalysesystem untersuchen sie 5.000 junge Betroffene auf Gendefekte als Ur-sache für Schlaganfälle.

Der Hamilton-Roboter, den die Universität Rostock nun in Betrieb nimmt, kann Proben von 96 Pa-tienten gleichzeitig in nur 36 Stunden genetisch analysieren. Zunächst isoliert er das Erbgut aus Blutproben. Dann prüft er die Gene auf mögliche Defekte hin. Und schließlich speichert er bis zu 7.000 Proben bei – 80°C in einer Bio-Bank, einer vollautomatischen Lagerstätte. Die Anlage ist mit ihrer Funktionalität in Europa einmalig.

„Die Technologie ist ein Quantensprung für die Erforschung von Gendefekten als Ursache von Krankheiten“, erläutert Prof. Arndt Rolfs, Stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie und Poliklinik der Universität Rostock und Leiter des Neurobiologischen Labors der Klinik. „Damit schreiben wir das Kapitel des Schlaganfalls bei jungen Patienten neu.“ Er koordiniert die internati-onale Studie, an der europaweit 46 Zentren in den Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Portugal und Spanien teilnehmen werden.

Hintergrund des internationalen Forschungsprojektes namens „Stroke in Young Fabry Patients“ (sifap) ist, dass die seltene, genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit Morbus Fabry als eine wich-tige Ursache identifiziert wurde, die zu Schlaganfällen führen kann. „Wir haben den Verdacht, dass Morbus Fabry unterschätzt wird und wesentlich häufiger für Schlaganfälle verantwortlich ist, als bislang angenommen“, so Prof. Rolfs.

Finanziert wird das ambitionierte Projekt durch ein Public Private Partnership (PPP) zwischen der Universität Rostock und einem internationalen Biotech-Unternehmen, das sich finanziell erheblich an der sifap-Studie beteiligt. Prof. Rolfs: „Diese erfolgreiche Kooperation erlaubt uns, in einer so großen Studie Ergebnisse mit bislang ungeahnter Präzision zu erreichen.“

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