Von Schwerin nach Greifswald: Feininger zieht um

Pommersches Landesmuseum lädt zu Radtour auf den Spuren des Malers

Lyonel Feininger zieht um - und zwar innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns, dem Land, das dem in New York geborenen Maler eine Vielzahl maritimer Motive lieferte. Nachdem die Ausstellung "Vom Sujet zum Bild" im Staatlichen Museum in Schwerin seit Mai dieses Jahres schon 15.000 Besucher begeisterte, wird sie vom 19. August bis zum 28. Oktober 2007 im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald gezeigt. Zu sehen sind in der Hansestadt elf Motivserien von Landschaften und Architekturen, die von 1911 bis 1954 entstanden sind. "Vom Sujet zum Bild" widmet sich insbesondere der Arbeitsweise Feiningers, der seine Bildkonstruktionen in Serien von Zeichnungen, Gemälden, Holzschnitten und Radierungen entwickelte. In dem sie die Werke aufeinander bezogen zeigt, veranschaulicht die Ausstellung so gut wie selten zuvor, wie Feininger arbeitete - wie er Themen entwickelte, sie variierte, sich von ihnen abwandte und sie nach einiger Zeit erneut aufgriff, um seine veränderte Sicht in den alten Zusammenhang einzuarbeiten.

Mit dem Rad mitten ins Bild
Im Pommerschen Landesmuseum Greifswald können Gäste jedoch nicht nur durch Anschauen der Werke erfahren, wie Feininger vom Sujet zum Bild gelangte. Sie können sich sein Werk auch "erradeln": Am 25. August startet eine 40 Kilometer lange Tour zu Feiningers Inspirationsquellen auf der Insel Usedom. Kunstliebhaber können dabei die Entstehungsorte von Bildern so entdecken, wie Feiniger selbst es tat. "Fotos belegen, dass Feininger gern mit dem Rad auf Motivsuche war", erklärt Marcus Schramm, Kunstpädagoge am Museum, der die Radtour begleiten wird. Mit Reproduktionen im Gepäck führt er die Gruppe auf den Spuren des Malers durch die vorpommersche Landschaft mit Strand und Meer, Wolken und Horizont, Mühlen und Schiffen.

Ausgehend von Ahlbeck geht es dabei über Zirchow, Neppermin, Benz und Alt Sallenthin nach Heringsdorf. Beim Stopp in Benz erfahren kunstinteressierte Radler zum Beispiel, wie Feininger die frühgotische Kirche des Ortes mit Blei, Kohle und Farbstiften auf Skizzenblöcken und Zigarilloschachteln festhielt, um daraus viele Jahre später Holzschnitte und Ölgemälde zu schaffen. Bei Neppermin stehen die hölzernen Bockwindmühlen, die Feininger durch ihre exponierte Lage und ihre einfachen geometrischen Formen fesselten. Ob die Dorfkirche in Zirchow, die er unter anderem in Öl zeichnete, oder die Villa Oppenheim in Heringsdorf, die sich im Holzschnitt "Colonial Country House" wiederfindet - vielerorts treffen die Radler auf die Inspirationsquellen des Künstlers. "Am besten bringen sie einen Skizzenblock mit, so lässt sich die Gegend nach Feininger-Manier entdecken", sagt Schramm. Genügend Zeit, sagt er, habe er eingeplant. Begleitet wird die Tour auch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club. Anmelden können sich Gäste unter der Rufnummer 03834-831229.

Im Staatlichen Museum Schwerin indes eröffnet nach dem Fortzug Feiningers ein weitere hochkarätige Ausstellung: "Im Licht Italiens" heißt die Schau, die vom 1. September bis zum 2. Dezember dieses Jahres einen Querschnitt durch das Lebenswerk des holländischen Malers, Zeichners und Radierers Nicolaes Berchem (1621/22-1683) bietet.

Information: Pommersches Landesmuseum, 17489 Greifswald, Tel.: 03834 83120, Fax: 03834 831211, www.pommersches-landesmuseum.de
Unterkünfte: Greifswald Information, Tel.: 03834 521380/01, Fax: 03834 521382, Greifswald-Information@t-online.de


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