Unglaubliche Heuchelei
Pressetext verfasst von Alfred Otto am Do, 2007-04-12 22:43.Eklat um Oettingers Trauerrede
Dagenbach: "Die dunkle Seite der CDU nach vorne gekehrt."
"Es steht uns als nachgewachsene Generation nicht an, über die Motive der Menschen zu urteilen, die in dieser vergangenen Zeit zu Mitläufern des Dritten Reiches geworden sind", erklärte der ehemalige Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Republikaner im Gemeinderat der Stadt Heilbronn, Alfred Dagenbach, "aber es ist eine unglaubliche Heuchelei, was sich Ministerpräsident Oettinger während seiner Rede anläßlich des Staatsaktes zum Tode des ehemaligen Ministerpräsidenten Filbinger geleistet hat."
Oettinger habe damit nicht nur inzwischen historische Fakten geradezu auf den Kopf gestellt, sondern auch die gängige Verdrängungspraxis in der CDU auf eklatante Weise fortgesetzt.
"Er hat damit diese dunkle Seite der Geschichte seiner Partei nach vorne gekehrt, denn dort hat es nicht wenige an heute Wendehälse genannten Karrieristen gegeben, bei denen man sich nach solchen Aussagen fragen muß, was diese wohl in ihrem Leben geworden wären, wenn das Dritte Reich den 2. Weltkrieg überlebt hätte", so Dagenbach.
Unglaublich ist dies als Verhöhnung der Opfer zu sehen, die als Deserteure im Angesicht der schrecklichen Ereignisse in den letzten Kriegstagen noch im Juni 1945 - also nach Ende des Krieges - unter Mitwirkung Filbingers verurteilt wurden.
Dagenbach: "Wenn Oettinger sich nun weigert, sich für diesen Fauxpas zu entschuldigen, so bestätigt er damit nur, daß er seine kalt berechnende Art nicht zügeln kann, wie sie auch in dieser seiner Trauerrede zutage getreten ist."
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