Die REP-Fraktion im Gemeinderat der Stadt Heilbronn hält die jetzt zutage getretene Kungelei um die Besetzung der freigewordenen Stelle des/der Ersten Bürgermeisters/Bürgermeisterin für einen dem Ansehen der Stadt äußerst schädlichen Vorgang.
Schon der Anspruch bzw. die Absprache zweier großer Fraktionen, ein nirgends in der Gemeindeordnung fixiertes "Vorschlagsrecht" für sich in Anspruch zu nehmen, ist anrüchig genug, ein solches Verfahren, bei dem sich bewerbende ausgewiesene Fachleute schon im Vorfeld auf der Strecke bleiben, mit Nachdruck abzulehnen.
Daß sich nun auch noch der Oberbürgermeister in einer höchst fragwürdigen Weise einmischt und niemand anderes als just die Lebensgefährtin des CDU-Innenministers Rech in der von ihm gewohnten selbstherrlich bestimmenden Form auf den Schild hebt, kann nur noch - neben der als offenbar gefügig kuschend zu bezeichnenden CDU-Fraktion - als Bevormundung des Gemeinderates bezeichnet werden.
Der Fraktionsvorsitzende Alfred Dagenbach dazu: "Das alles kann ja wohl nicht wahr sein! Nachdem der Oberbürgermeister bereits mehrfach Personalentscheidungen maßgeblich dahingehend beeinflußt hat, daß sie zwar seinen temporären Vorstellungen, aber nicht den Ansprüchen der Stadt als Ganzes entsprochen haben, schlägt diese neuerliche Vorgehensweise dem Faß den Boden aus. Wer auf diese Weise derartige Schlagzeilen produziert, muß sich selbst fragen lassen, ob er der richtige Mann an der richtigen Stelle ist. Noch immer entscheidet in diesem Fall der Gemeinderat und nicht der Oberbürgermeister, auch wenn er fast alles an sich zieht und dafür gesorgt hat, daß viele Entscheidungen der öffentlichen Kontrolle entzogen werden."
Im übrigen ist damit sowohl die von ihm präsentierte Kandidatin als "Last-Minute-Kandidatin" beschädigt, wie auch das Ansehen des Mannes, der in der Vergangenheit solide und mit hoher Fach- und Sachkunde die Finanzen der Stadt zum Wohle der Bürger bestens verwaltet hat. Dieser hat ein solches schmutziges Spiel nicht verdient.