Manteltarif fordern und selbst tarifflüchtig fahren – Verdi spielt doppeltes Spiel

EUROPATICKER Umweltruf: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht sich derzeit für die rund 1000 im Saarland beschäftigten Busfahrer und Mitarbeiter von Busunternehmen stark, um eine Einigung auf einen Manteltarifvertrag herbei zu führen. Die Gewerkschaft selbst fährt aber lieber im mit billigen Bussen aus Frankreich.

Bernd Wegner, mittelstandspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion: „Wieder einmal spielt Verdi eine unrühmliche Rolle. Auf der einen Seite fordert die Gewerkschaft betriebskostenrelevante Veränderungen für die Angestellten der rund 80 saarländischen Busbetriebe, auf der anderen Seite nutzt die Gewerkschaft für organisierte Gewerkschaftsfahrten im großen Stil lieber preisgünstigere Busse aus Frankreich, während die saarländischen Busse in den Garagen bleiben.“ Verdi spielt ein doppeltes Spiel und macht sich damit in der Verhandlung unglaubwürdig. „Wer Wasser predigt, sollte den Wein im Keller lassen“, so Bernd Wegner.

Jüngst hatte Verdi im Rahmen der Proteste an den Homburger Universitätskliniken über mehrere Wochen täglich zwischen zehn und 20 günstigere französische Busse gebucht. Erst nach massiven Protesten örtlicher Unternehmer und einem Wink mit dem Zaunpfahl aus der Verdi-Zentrale in Berlin wurde für einige wenige Fahrten in der letzten Protestwoche auf regionale Transportunternehmen umgestiegen. Bernd Wegner: „Verdi hat im Februar und März täglich mit bis zu 20 Bussen aus Frankreich seine Demonstranten zwischen Saarbrücken und Homburg hin und her kutschieren lassen. Sicher hätten sich einige der 80 saarländischen Busunternehmen damals auch über einen Auftrag gefreut. Das Argument, saarländische Unternehmen hätten keine freien Busse anbieten können, hatten regionalen Busunternehmer bereits damals öffentlich dementiert.“

Verdi selbst bedient sich also, solange es ums eigene Geld geht, gerne der preisgünstigeren Fahrtanbieter aus dem benachbarten Frankreich. „Es ist unanständig, fürs eigene Geschäft bei unseren europäischen Nachbarn in Frankreich billig einzukaufen und zu Hause im Saarland gleichzeitig die Backen für einen Tarifabschluss aufzublasen“, so Bernd Wegner. Der mittelstandspolitische Sprecher fordert die Gewerkschaft auf, hier Farbe zu bekennen. „Wenn Verdi es ehrlich meint, kann Verdi auch nur mit einheimischen Unternehmen fahren“, so Bernd Wegner, denn schließlich gilt auch hier „wer bestellt, bezahlt“.

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18.02.2007:

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