Illegal abgelagerter Müll kostet Kommunen viel Geld

Jeder Kühlschrank im Wald ist einer zuviel

EUROPATICKER Umweltruf: Im Jahr 2005 haben Sachsens Kommunen insgesamt 930.351 Euro für die Beseitigung illegal abgelagerter Abfälle bezahlen müssen. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 270.000 Euro. Die Freude von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Stanislaw Tillich darüber hielt sich dennoch in Grenzen. Jeder Kühlschrank im Wald ist immer noch einer zuviel. Diejenigen, die sich auf diese Weise von ihren Altlasten entledigen, verprassen das Geld aller. Dieses fehle dann für andere – zum Beispiel soziale – Zwecke, machte Tillich seinem Unmut Luft

In ganz Sachsen wurden im Jahr 2005 2.914 wild entsorgte Kühlschränke und 438 Tonnen Elektro- bzw. Elektronikgeräte beräumt. Günstiger ist die Situation bei Autowracks. Hier versuchten 487 Besitzer Kosten und Mühe zu sparen. Die meisten Altbesitzer konnten rückwirkend ermittelt und für die Entsorgung zur Kasse gebeten werden. Unerlaubte Ablagerungen können mit einem Bußgeld bis zu 1.500 Euro geahndet werden. Wie Tillich betonte, widerspiegeln die angegebenen Summen jedoch nicht in jedem Fall die tatsächliche Situation. Aus Kostengründen könne der illegale Abfall nicht immer sofort beseitigt werden. Je nach dem wie viel Geld den Kommunen zur Verfügung steht, wird beräumt.

Das meiste Geld pro Einwohner musste die Stadt Görlitz für die Beseitigung des Mülls aufbringen. Insgesamt 68.895 Euro, das entspricht 1,19 Euro pro Einwohner und Jahr. Im Leipziger Land schlug der illegale Abfall mit 53 Cent pro Einwohner zu Buche und im Muldentalkreis mit 43 Cent. Die geringsten Kosten entstanden im Landkreis Löbau-Zittau und in Chemnitz mit jeweils 6 Cent pro Einwohner. Auf den Rängen folgen Freiberg mit 8 Cent und Annaberg sowie der Mittlere Erzgebirgskreis mit jeweils 9 Cent pro Einwohner. Die Stadt Leipzig hat für das Jahr 2005 keine Angaben gemacht.


Tillich wies ausdrücklich darauf hin, dass alle Kommunen zahlreiche Möglichkeiten zur ordnungsgemäßen Entsorgung von nicht mehr benötigten Haushaltgegenständen sowie von Autos anbieten. Keiner müsse „sich so unsozial“ verhalten, in dem er Verantwortung und Kosten auf die Allgemeinheit abschiebt.

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02.02.2007:

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