SaarGrüne sehen dringenden Handlungsbedarf bei Industriealtlasten

Vertiefende Gutachten müssen Klarheit über Gesundheits- und Umweltgefahren bringen

Die Grünen im Landtag haben nach der Sitzung des Umweltausschusses des Landtags gefordert, dass industrielle Altlasten im Saarland dringend vertiefend gutachterlich untersucht und im Anschluss fachgerecht saniert werden müssen, meldet das Magazin EUROPATICKER Umweltruf. Die Landesregierung hatte im Umweltausschuss mitgeteilt, dass es insgesamt 11 ehemalige Industriestandorte, überwiegend Kokereien, im Saarland gibt, die zum Teil erheblich belastet seien. Im November hatten die Grünen im gleichen Ausschuss eine entsprechende Auflistung angemahnt.

Fraktionschef Hubert Ulrich sagte im Anschluss an die Sitzung: „Wir haben es hier zum Teil mit erheblich verschmutzten Industriegeländen zu tun, die man unmöglich jetzt für alle Ewigkeit in diesem Zustand belassen kann. Entsprechende neue und vertiefende Gutachten müssen jetzt klären, wie groß die Gefahr für Mensch und Umwelt ist, die von jedem einzelnen dieser betroffenen Gelände ausgeht. Daran anschließen muss sich unseres Erachtens die fachgerechte Sanierung.“ Die handlungspflichtigen Eigentümer dürften sich keinesfalls aus der Verantwortung stehlen und die Allgemeinheit auf den Gefahren sitzen lassen. Insbesondere große Eigentümer, die mehrere Flächen im Besitz hätten, wie etwa die Deutsche Steinkohle AG müssten jetzt zügig handeln.

Ulrich kritisierte scharf, dass es bisher keine umfassenden Bemühungen seitens des Landes bzw. der Eigentümer zur Sanierung der Grundstücke gegeben habe. Der Grünen-Politiker: „Darunter sind auch Grundstücke, die Anteile von deutlich über 50 g pro Kilo Erdreich der hochgiftigen Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe enthalten. Es muss daher jetzt zweifelsfrei geklärt werden, ob an potenziell kontaminierten Industriestandorten etwa mit einer Belastung des Grundwassers durch Altlasten zu rechnen ist und ob eine Gefahr für die Gesundheit der betroffenen Anwohner oder die Umwelt besteht.“ Das gelte auch für andere Industrieliegenschaften. Vor dem Hintergrund der erwartbaren gesundheitlichen Gefahren müsste daher insbesondere in der Nähe von Trinkwasserbrunnen intensiv auf eine etwaige Schadstoffbelastung geprüft werden.

Der Grünen-Politiker forderte die Landesregierung erneut auf, entsprechende Untersuchungen anzuordnen und gegebenenfalls zeitnah gegenüber den Eigentümern oder den Verursachern der Verunreinigungen eine vollständige Sanierung zu verfügen. Ulrich: „Wir müssen ganz sicher gehen, dass Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung ausgeschlossen werden. Eigentümer von belasteten Grundstücken haben deshalb die Pflicht, kontaminierte Flächen fachgerecht zu sanieren.“

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28.01.2007:

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