Der Libanon kämpft gegen den Terrorismus.

Leider ist der Libanon wieder einmal in einen traurigen und falschen Mittelpunkt der internationalen Pressenachrichten geraten.

Wir Deutschlibanesen freuen uns natürlich darüber, dass ab und an über die Demokratie im Libanon berichtet wird.

Die libanesische Demokratie ist in der Tat die älteste Demokratie im Nahen Osten. Im libanesischen Parlament sind seit 1948 Vertreter aller Gruppen, Minderheiten und Religionen proportional vertreten.

Seit über einem Jahr sind die syrischen Besatzer des Landes verwiesen und friedliche Demonstrationen für mehr Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung ausgerufen worden.

Zur Zeit sieht die Welt im Libanon nach dem schweren israelisch-libanesischen Krieg ganz anders aus, das Land befindet sich ökologisch, ökonomisch, sozial, politisch und konfessionell und ...und ... in einem katastrophalen Zustand.

Französische, deutsche und viele andere Unifilsoldaten sind zurzeit sowohl an der libanesischen Küste, als auch an der Grenze zwischen Libanon und Israel stationiert. Viele Libanesen fragen sich, mit Recht, nach den dauernden Luftverletzungen des libanesischen Luftraumes durch die israelische Luftwaffe: sind die vielen internationalen Unifiltruppen zum Schutze des Libanons oder Israels stationiert?

Der Libanon beherbergt keine Terroristen, die friedlichen Demonstranten, sowohl von den Gegnern als auch von den Befürwortern der Regierung Seniora, haben bewiesen, dass die Mehrheit des libanesischen Volkes seit langem einen Wunsch hegt: Die Installierung eines Regierungskabinetts der Einheit, das durch ein demokratisch neu gewähltes Parlament eingesetzt werden soll, das stark genug ist, um endlich für Gesetz und Ordnung im Libanon zu sorgen, Frieden, Wohlstand, Gleichheit und Freiheit für alle Völker- und Konfessionsgruppen garantiert wird.

Die libanesische Armee kann mit ihrer Ausrüstung höchstens für eine innere Ordnung sorgen. Seit mehreren Jahren hat diese Armee weder das Mandat, noch die Einheit, erst recht keine Waffen, den Libanon gegen die Ambitionen seiner Nachbarn zu verteidigen.

Die Hisbollah mag pro-iranisch gesteuert, eine bewaffnete Miliz und militärisch vom Iran unterstützt sein, aber die Mehrheit der Libanesen achten und respektieren sie, da sie kürzlich bewiesen hat, dass sie Widerstand im Krieg gegen die israelische Armee leisten kann.

Ob die friedlichen Massenproteste auf den Straßen von Beirut für oder gegen die jetzige Regierung sind, ist weder pro-syrisch, terroristisch noch putschistisch, sondern eine Aufforderung und eine Demonstration. Um sowohl allen Mächten der Welt, als auch den libanesischen Machthabern, die machtlos und oder sogar desinterresiert zuschauen, wie das Land und seine Bevölkerung trotz zahlreicher und mächtiger internationaler Unotruppen immer tiefer ins Chaos versinkt und noch mehr Schulden aufgebaut werden, zu signalisieren, dass das Volk die Nase voll hat und es so nicht weitergehen kann.

Wir Deutschlibanesen appellieren an die deutschen Politiker, sich dafür einzusetzen, dass die Ziele und Wünsche des demonstrierenden libanesischen Volkes in der Welt wahrgenommen werden, dass es zu einer Regierung der Einheit in Libanon kommt, damit das Volk die Chance erhält, aus der heutigen Misere und dem Chaos herauszufinden, um endlich friedlich in den Grenzen, seit der Entlassung aus der französischen Mandatschaft im Jahre 1948, leben zu können.

Hochachtungsvoll

Im Auftrag FLF (Freiheitlicher Libanesischer Freundeskreis),
www.flf-tayyar.de
Der offizielle Repräsentant der Tayyar Al-Watani el Hurr in Deutschland seit 1993.

Dr. Reda Hamoud

22.01.2007:

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