Neue EU-Regeln für Kosmetika

Flickenteppich aus 30 Jahren soll ersetzt werden
Die Europäische Kommission hat Freitag eine Konsultationsrunde im Bereich Kosmetika eingeleitet. Ziel ist ein umfassender Bürokratieabbau und ein einfacherer Rechtsrahmen, der die Industrie von unnötigen Verwaltungskosten befreit. Das neue Regelwerk soll die bestehende EU-Kosmetikrichtlinie aus dem Jahr 1976 ablösen, meldet das Magazin EUROPATICKER Umweltruf. Sie ist im Laufe der letzten 30 Jahre zu einem Flickenteppich aus annähernd 50 Änderungen ohne einheitliche Terminologie geworden.

Es hat sich zudem gezeigt, dass die detaillierte Regelung von Einzelstoffen in Kosmetika kompliziert, kostenintensiv und schwer zu verwalten ist, verlautet aus Brüssel. Für die weltweit führende europäische Kosmetikindustrie wurde die Einhaltung der Richtlinie dadurch kostspieliger als nötig. Die Konsultationsrunde läuft bis März 2007 und soll spätestens 2010 in einen neuen Rechtsrahmen münden.

EU-Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen, zuständig für Unternehmens- und Industriepolitik, erklärte: „Wie versprochen, arbeiten wir an einer Verschlankung und Vereinfachung des EU-Rechts. Wir wollen ein modernes Kosmetikrecht, das die Unmenge bestehender Rechtsakte zusammenfasst, vereinfacht und präzisiert. Hauptziele sind der Bürokratieabbau und eine erhebliche Senkung der Verwaltungs¬¬kosten, gleichzeitig aber auch eine größere Effizienz, ohne dass die öffentliche Gesundheit und Sicherheit davon beeinträchtigt werden.“

Ein moderneres und effizienteres Regelungsumfeld soll europäischen Hersteller ihre Spitzenstellung in dieser Branche sichern. Daher richtet sich die EU-Kommission an Interessenträger wie Hersteller, Verbraucherverbände und Hochschulen. Im Kern geht es um die Fragen, wie sich Verwaltungskosten senken, die Selbstbewertung und Eigenverantwortung der Hersteller ausbauen und das hohe Sicherheitsniveau bei kosmetischen Mitteln ohne unnötige Bürokratie aufrechterhalten lassen.

Auf dem europäischen Kosmetikmarkt werden rund 65 Milliarden Euro umgesetzt. Es gibt in Europa weit über 3 000 Kosmetikhersteller, darunter auch viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die mehr als 350 000 Europäern direkt oder indirekt Beschäftigung bieten. Derzeit entstehen wichtige neue Märkte: 2004/2005 betrug das jährliche Wachstum etwa auf dem chinesischen Markt beinahe 11 Prozent bei gleichbleibender Tendenz.

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14.01.2007:

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