Entdeckt GLOBAL 2000 Naturschutzskandal?

Völlig überraschend und ohne geltendem Naturschutzbescheid hat die Asfinag im Auftrag vom Land Niederösterreich gestern direkt von der Schnellstraße S 33 bei der Ausfahrt Traismauer Nord eine Rampe mitten ins EU-geschützte Natura 2000-Gebiet Tullnerfelder Donauauen gebaut. Dieses Vorgehen ist völlig inakzeptabel, ärgert sich Karin Kuna, GLOBAL 2000-Verkehrsreferentin, im Magazin EUROPATICKER Umweltruf.

Umweltschützern und Grundbesitzer wurde Zugang in die Tullnerfelder Donauauen verweigert.

„Die Asfinag dringt hier illegal mitten in ein Natur- und Vogelschutzgebiet ein, ohne gültigem Rechtsbescheid und ohne den Grundbesitzer vorher informiert zu haben! Nicht nur geltende Gesetze werden dabei mit Füßen getreten, das Land Niederösterreich betreibt hier Wortbruch, handelt wider sämtlicher Vorabsprachen und begeht Vertragsbruch!“ GLOBAL 2000-MitarbeiterInnen wollten den Umweltskandal heute dokumentieren, sie und der Grundbesitzer wurden aber von einem privaten Sicherheitsdienst daran gehindert, die Au und das betroffene Gebiet zu betreten. „Bagger und Straßenwalzen fahren ohne Genehmigung durch das Natura 2000-Gebiet. Das Naturschutzverfahren ist noch nicht abgeschlossen, die ASFINAG verfügt über keine Genehmigung, um mit den Baumaßnahmen beginnen zu können, dringt aber dennoch in ein geschütztes Naturschutzgebiet ein! Hier liegt eindeutig Rechts- und Vertragsbruch vor“, empört sich Kuna. „Wir vermuten, dass hier versucht wird, mit den Rodungsarbeiten einfach zu beginnen, um – trotz fehlender Rechtsgrundlage - Tatsachen für das umstrittene Straßenprojekt zu schaffen.“

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 kämpft schon seit langem gegen diese geplante Transit-Schneise mitten im Feinstaubsanierungsgebiet und mitten durch ein Gebiet von circa 30 Hektar geschützem Auwald. Die vom Land Niederösterreich und der ASFINAG geplante Trassenführung würde ein wertvolles Natura 2000-Gebiet und große Teile des so genannten „Vogelschutzgebietes Tullnerfelder Donau-Auen“ vernichten. Letzteres wurde erst 2004 als erstes Europaschutzgebiet in Niederösterreich ausgewiesen. In diesem Gebiet lebt ein äußerst seltenes und das ganze Jahr über gesichtetes Seeadler-Paar, außerdem gibt es hier Rotmilan, Sumpfschildkröten und seltene Fischarten, exotische Insekten sowie schon längst rar gewordene Pflanzen. „Nach gültigem Recht ist das Projekt Donaubrücke Traismauer illegal und darf nicht weitergeführt werden!“


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09.01.2007:

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