EU vorbereitet für die Aufnahme von drei neuen Amtssprachen am 1. Januar 2007
Pressetext verfasst von EUROPATICKER am Sa, 2006-12-23 10:28.Nur noch ein paar Tage ... und die Europäische Union hat 23 Sprachen –wenn nämlich Bulgarien und Rumänien der EU beitreten und Irisch Amtssprache wird. Um für diese Aufgabe gerüstet zu sein, hat die Europäische Kommission eine Strategie für ihre schriftlichen Übersetzungen in den kommenden Jahren angenommen, berichtet das Magazin EUROPATICKER (http://www.europaticker.de). Mit Hilfe dieser Strategie sollen die Übersetzungserfordernisse und der Ressourcenbedarf präziser ermittelt und die Mehrsprachigkeit als fester Bestandteil im Entscheidungs- und Planungsprozess der Kommission verankert werden.
Zur bevorstehenden Erweiterung meint Ján Fige?, als europäischer Kommissar zuständig für allgemeine und berufliche Bildung sowie für Kultur und Mehrsprachigkeit: „Die Vielfalt der Sprachen ist unser gemeinsamer Reichtum, und die Förderung dieser Vielfalt hat für die Europäische Kommission einen ganz hohen Stellenwert. Der 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge im nächsten Jahr ist zugleich ein Anlass, die Mehrsprachigkeit zu feiern, die seit Gründung der Union zu deren Grundprinzipien gehört.“ Außerdem sagte er: „Nun, da drei weitere Amtssprachen in der EU hinzukommen werden, möchte ich auch meinen künftigen Kollegen Leonard Orban begrüßen, der das Ressort Mehrsprachigkeit ab dem 1. Januar als Kommissar übernimmt.“
Um für die Erweiterung gerüstet zu sein, haben die Generaldirektion Übersetzung (DGT), zuständig für die schriftlichen Übersetzungen, und die Generaldirektion Dolmetschen (SCIC), die die Sitzungsdolmetscher stellt und Konferenzen organisiert, verschiedene Vorbereitungen getroffen.
Hierzu gehört bei der Übersetzung die frühzeitige Einstellung von Personal, das ja unmittelbar nach dem Beitritt voll einsatzbereit sein muss. Damit sie das Terrain in technischer und infrastruktureller Hinsicht ebnen können, sind die ersten bulgarischen und rumänischen Übersetzer in der DGT bereits im Januar 2006 als Vertragsbedienstete eingestellt worden. Nach Abschluss der Auswahlverfahren werden in Brüssel und Luxemburg sowie in den Außenstellen der Generaldirektion in Sofia und Bukarest rund 40 bulgarische und 40 rumänische Übersetzerinnen und Übersetzer tätig sein.
Entsprechend der neuen Übersetzungsstrategie sollen die internen Übersetzer durch externe unterstützt werden. Die DGT wird bei Bedarf auf rund 50 bulgarische und 50 rumänische freiberufliche Übersetzer bzw. Übersetzungsbüros zurückgreifen können.
Für Übersetzungen ins Irische werden in der DGT zunächst fünf Übersetzer bereitstehen. Aufgrund einer von den irischen Behörden im Jahr 2005 vorgeschlagenen Sonderregelung sollen in den kommenden fünf Jahren allerdings nur Verordnungen, die im Mitentscheidungsverfahren gemeinsam vom Europäischen Parlament und vom Rat erlassen worden sind, und der Schriftverkehr mit Bürgerinnen und Bürger ins Irische übersetzt werden.
Für das Maltesische läuft zum 1. Mai 2007 eine Übergangsfrist ab. Ab dann gelten für Übersetzungen ins Maltesische ebenso wie für alle anderen EU-Sprachen, die keiner Ausnahmeregelung unterliegen, die Grundsätze der heute beschlossenen neuen Strategie.
Für die Übersetzung in der Kommission werden für das Jahr 2007 Kosten in Höhe von rund 302 Millionen EUR veranschlagt. Dies entspricht etwa 63 Cent pro Kopf der Bevölkerung und Jahr. Die drei neuen Amtssprachen werden der Allgemeinheit dank der neuen Übersetzungsstrategie keine zusätzlichen Kosten verursachen. Die Übersetzungskosten in allen EU-Organen zusammengenommen beliefen sich im Jahr 2006 auf schätzungsweise 800 Millionen EUR.
Die Gesamtkosten für das Dolmetschen in den EU-Organen beliefen sich 2005 auf etwas weniger als 190 Millionen EUR, d. h. 42 Cent pro Bürger und Jahr. Es ist nicht davon auszugehen, dass diese Kosten durch den Beitritt Bulgariens und Rumäniens und durch die Hinzunahme des Irischen steigen werden.
Die Gesamtkosten für die Übersetzungs- und Dolmetschtätigkeiten in allen EU-Organen belaufen sich auf weniger als 1 % des EU-Haushalts.
Mehr Informationen finden Sie im EUROPATICKER
Gesamtkosten für das Dolmetschen wird mit 302 Millionen EUR veranschlagt
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