NEIN!!! – Gemeinsam gegen Kindesmissbrauch

Kiel, 13.10.2006
„NEIN!!! – Gemeinsam gegen Kindesmissbrauch“ wird weiterhin für die bundesweite Standardisierung und staatliche Subventionierung von Videozeugenaussagen für Opfer sexueller Gewalt, die staatliche Subventionierung von Beratungs- und Präventionsmaßnahmen für Kindertageseinrichtungen, Schulen und Freizeitangebote sowie die umfassende Thematisierung sexueller Gewalt und ihrer Folgen in allen Ausbildungen und Studiengängen pädagogischer Berufe kämpfen.

Die Aussicht auf Erfolg durch zielgerichtete Prävention sowie Hilfen für Betroffene und Angehörige kann um so größer eingeschätzt werden, wenn der Gesetzgeber so früh wie möglich interveniert. Hierfür ist ein gemeinsames Handeln von staatlichen Institutionen, Organisationen, Schulen, Freizeiteinrichtungen und Kindertageseinrichtungen erforderlich.

Laut Kriminalstatistik 2005 (PKS Berichtsjahr 2005 vom Bundeskriminalamt) wurden 13.962 Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch angezeigt.
In Zahlen bedeutet dies, dass in Deutschland 880 Kinder unter 14 Jahren, 2136 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren und 880 Heranwachsende im Alter von 18 bis 21 Jahren mindestens einmal im Jahr 2005 eine Gewalttat erlebten, die ihr gesamtes Leben verändert.
Allen am Thema Kindesmissbrauch arbeitenden Institutionen ist seit Jahren klar, dass diese Zahlen nicht im Entferntesten einen Bruchteil der wahren Fälle darstellen. Die Dunkelziffer der nichtangezeigten Fälle aus dem unmittelbaren Nahbereich vieler Betroffener bleibt weiterhin um ein Vielfaches höher und wird auf ca. 320.000 Kinder jährlich geschätzt. Doch auch bei der oben genannten Faktenlage ist fragwürdig, wann die Politik endlich die Verschärfung der anschließenden Sicherheitsverwahrung für Sexualstraftäter sowie eine gerechte Anpassung und Verwirklichung des Opferentschädigungsgesetzes durchsetzt.

Die Worte des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" klingen sowohl Betroffenen als auch ihren Angehörigen noch in den Ohren: „Wer sich so außerhalb der menschlichen Gemeinschaft stellt, für den kann es nur die Höchststrafe geben. Wegschließen - und zwar für immer.“
Seitens der Politik ist bis zum Regierungswechsel jedoch keine nennenswerte Änderung des Sexualstrafrechts zu Gunsten der Betroffenen eingetreten.
Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte in ihrem Gespräch mit Alice Schwarzer (EMMA September/Oktober 2005) folgende Überlegungen, bei denen es dann auch blieb, ohne das Taten und Gesetzesänderungen im Sinne der Betroffenen folgten: „Die Ausnutzung von Zwangsprostituierten soll stärker geahndet werden. Was sicherlich nicht einfach ist, aber das gilt ja für alle Sexualdelikte, vom Kindesmissbrauch bis zur Vergewaltigung in der Ehe. Da ist die Beweislage immer schwierig. Was aber nicht heißt, dass wir die Täter laufen lassen können. Außerdem hat so ein Gesetz ja auch Signalwirkung.“

Geschehen ist bisher nichts und deshalb sind wir weiterhin der Meinung:
Niemand begeht einen größeren Fehler als der, der nichts tut, weil er glaubt, nur wenig tun zu können!

Ansprechpartner:
Frau Franziska Manfrass
eMail: info@missbraucht.de
Telefax: 069 - 133 037 18 776
Zuständigkeitsbereich: Medien

Über „NEIN!!! – Gemeinsam gegen Kindesmissbrauch“:
NEIN!!! – Gemeinsam gegen Kindesmissbrauch versteht sich als Anlaufpunkt für alle, die von Missbrauch und/oder sexueller Gewalt aktuell oder ehemals betroffen sind, für Menschen, die ihre Augen vor diesem Thema nicht verschließen und für Menschen, die Hilfe leisten wollen und können. Stellen Sie sich vor, ob Sie als Kind in der Lage gewesen wären, Ihren Vater, Ihre Mutter, die Tante oder den Fußballtrainer strafrechtlich zu belangen ... Tausende Kinder und Jugendliche erleben also täglich das, was ihnen ihre Kindheit und ihre Freude am weiteren Leben nimmt.
Unser Motto: „Gemeinsam gegen Kindesmissbrauch“ gilt all den Kindern, Jugendlichen und Betroffenen, die gestern gelitten haben, heute noch leiden - und morgen weiterhin leiden werden, wenn adäquate Hilfen ausbleiben und Nichtbetroffene einfach wegschauen.

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13.10.2006:

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