Barrierefreie Softwareentwicklung – Warum sollten Softwareunternehmen sich im Jahr 2020 darum kümmern

Seit 1. Mai 2002 gibt es ein Gleichstellungsgesetz für behinderte Menschen. In § 12a Barrierefreie Informationstechnik ist festgelegt, dass öffentliche Stellen des Bundes ihre Software barrierefrei gestalten müssen. Barrierefreie Software unterstützt nicht nur behinderte Menschen sondern auch ältere Menschen. In der UN-Behindertenrechtskonvention gibt es einen allgemeinen Artikel zur Barrierefreiheit in welchem auch die Barrierefreiheit in der Informatik angesprochen wird. Weltunternehmen wie Microsoft, Oracle und IBM haben Richtlinien herausgebracht wie Software barrierefrei entwickelt werden kann.

Das wichtigste Kriterium bei der barrierefreien Softwareentwicklung ist, dass eine Programmoberfläche screenreadertauglich ist. Ein Screenreader ist eine Software die von blinden und einigen sehbehinderten Menschen genutzt wird. Die Screenreader-Software liest vor was auf dem Bildschirm zu sehen ist. Damit eine Programmoberfläche von Screenreadern vorgelesen werden kann, müssen Texte hinterlegt sein, welche die Programmoberfläche beschreiben. Die Programmiersprachen Java und C# bieten die Möglichkeit Texte zu hinterlegen die von Screenreadern vorgelesen werden. Um Cloudsoftware screenreadertauglich zu entwickeln, müssen die gleichen Richtlinien beachtet werden, wie wenn eine Internetseite screenreadertauglich entwickelt werden soll.

Damit blinde Menschen mit einer Software arbeiten können, muss die komplette Software per Tastatur bedienbar sein. Das bedeutet, es muß geprüft werden, ob alle Bedienelemente per Tabulatortaste erreichbar sind. Außerdem ist es hilfreich für blinde und sehbehinderte Menschen, wenn wichtige Programmfunktionen per Tastaturkürzel ausgeführt werden können.

Menschen mit einer Farbsehschwäche, haben Probleme wenn eine Programmoberfläche zu wenig Farbkontrast hat zwischen Hintergrund-und Schriftfarbe. Der Farbkontrast kann mit der kostenlosen Software Colour Contrast Analyser überprüft werden.

Ein weiteres wichtiges Thema bei barrierefreier Softwareentwicklung ist Individualisierbarkeit. Das bedeutet, bestimmte Eigenschaften der Software sollten durch Menschen anpassbar sein. Für Menschen die behinderungsbedingt Probleme mit Tastenkombinationen haben, sollte es, zum Beispiel, möglich sein innerhalb der Software die Tastenkombinationen zu ändern.

Markus Lemcke, Geschäftsinhaber, Web-und Softwareentwickler des Unternehmens Marlem-Software hat auf seinem Blog mehrere Artikel geschrieben über barrierefreie Softwareentwicklung. Außerdem bietet Markus Lemcke Schulungen und Vorträge an zum Thema barrierefreie Softwareentwicklung.

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