Wie LTE-Router den DSL-Anschluss ersetzen

Die verfügbaren Internetgeschwindigkeiten über Breitbandverbindungen, hinken in Deutschland im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Auch wenn es schon einige Jahre her ist, als es von offizieller Stelle hieß, dass das Internet für uns alle Neuland sei, hat sich bis heute nichts daran geändert und trifft zumindest in Bezug auf die Schnelligkeit immer noch zu.

Eine Lösung für dieses Dilemma scheint über das Mobilfunknetz zu kommen und nennt sich LTE (Long Term Evolution). Die Bezeichnung ist zunächst vielversprechend und steht für die vierte Mobilfunkgeneration "4G". Die Technologie dahinter soll gegenüber den bisherigen Mobilfunkstandards deutlich flexibler und ausbaufähiger sein. Das belegt dann auch die gute Verfügbarkeit in Deutschland, die um einiges besser ist, als die von DSL.

Wer mit seinem DSL-Anschluss (sofern vorhanden) also weniger zufrieden ist und sich bisher mit zähen Übertragungsraten abfinden musste, könnte mit einem LTE-Router jetzt tatsächlich schnelles Internet in seine vier Wände bekommen. Die gute Verfügbarkeit von LTE macht es sogar möglich, dass selbst in entlegenen Gegenden ganz ohne DSL-Zugang, ein leistungsstarkes Signal empfangen werden kann.

Die möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten sind mit einem LTE-Router zudem um einiges höher, als die von klassischen DSL-Anschlüssen. Je nach verfügbarer LTE-Kategorie und Konfiguration des LTE-Routers, sind Downloadraten mit bis zu 1200 Megabit pro Sekunde möglich. Das entspricht einer 12 Mal höhere Geschwindigkeit, als dies mit einer VDSL-Leitung überhaupt möglich wäre (100 MBit/s).

Um die LTE-Frequenzen aus dem Mobilfunknetz empfangen zu können, braucht es neben einem speziellen LTE-Router noch eine SIM-Karte für eben diesen Frequenzbereich. Diese wird für gewöhnlich auf der Unterseite des Routers in einen dafür vorgesehen Slot gesteckt und über ein Benutzermenü im Browser oder einer App aktiviert. Das Internetsignal wird hier also nicht mehr aus der Telefondose bezogen, sondern - je nach Bauweise - über interne oder externe Antennen des LTE-Routers.

Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil gegenüber einem DSL-Router. Der LTE-Router kann an einem beliebigen Ort platziert werden, ganz unabhängig von einer Telefondose. Gartenlaube oder Wochenendhäuschen können nun also auch problemlos mit Highspeed-Internet versorgen. Was der Standort des LTE-Routers jedoch braucht, ist ein Stromanschluss und einen ungehinderten Empfang.

Die Kosten für ein schnelles Internet via LTE sind denen eines herkömmlichen DSL-Anschlusses ähnlich. Ein LTE-Router kostet je nach Konfiguration, im Schnitt zwischen 75 und 120 Euro. Hier kommt es im Wesentlichen darauf an, welche LTE-Kategorien bzw. Geschwindigkeiten unterstützt werden und ob der Router auch für die Telefonie (Voice over LTE) ausgelegt ist.
Auch die LTE-Verbindungstarife sind preislich den DSL-Tarifen ähnlich. Allerdings werden die Geschwindigkeiten bei einigen Anbietern ab einem bestimmten Datenverbrauch pro Monat gedrosselt. Man sollte also seinen Bedarf in etwa kennen, um den richtigen Tarif zu wählen und keine böse Überraschung zu erleben. Die gedrosselte Verbindung ist nämlich in aller Regel kaum noch zum Surfen geeignet.

Ein Vorteil bei den LTE-Tarifen ist, dass Nutzer, die z. B. in einer Gartenlaube oder einem Wochenend-Domizil nicht permanent einen Internetzugang benötigen, auf Prepaid-Angebote zurückgreifen können. Ist das enthaltene Datenkontingent verbraucht, steht es dem Nutzer ganz ohne Vertragsbindung frei, ein neues Datenpaket zu erwerben und den Anschluss weiterzunutzen.

Soll der LTE-Anschluss auch zum Telefonieren genutzt werden, ist es ratsam ein sogenannten "LTE-Zuhause-Tarif" zu wählen. Dieser wird von den meisten Anbietern nicht als Mobilfunkverbindung abgerechnet - was sie im Grunde ja ist - sondern zu herkömmlichen Festnetzpreisen.

Fazit
Als Alternative zum DSL ist LTE Dank der deutlich höheren Geschwindigkeiten und besseren Netzabdeckung nicht nur für bisher von Breitband-Anschlüssen benachteiligte interessant. Sofern eine echte Flatrate und ein gutes LTE-Signal verfügbar sind, ist ein Umstieg in Bezug auf die Geschwindigkeit definitiv ein Upgrade.

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