PKV verzeichnet 2013 sinkende Erträge

Mit etwas Verspätung wurde der map-Report des Jahres 2013 für die private Krankenversicherung veröffentlicht. Die Analysten haben sich die Bilanzen der PKV-Versicherer genauer betrachtet und kamen insgesamt zu eher düsteren Aussichten. Sollte sich der Markt weiter in die bisher eingeschlagene Richtung entwickeln, dürften die Erträge der Versicherer in den kommenden Jahren sinken.

2013 als schwieriges Jahr für die PKV
Der map-Report für die private Krankenversicherung war für das Jahr 2013 mit Spannung erwartet worden. Die Einführung der Unisextarife, anhaltende Niedrigzinsen, neue Tarifwechselmöglichkeiten und die Berichterstattung der Medien zu ständigen Beitragserhöhungen haben das Jahr geprägt und zeigten erhebliche Auswirkungen für die Versicherer. Insgesamt verzeichneten zehn PKV-Gesellschaften deshalb niedrigere Beitragseinnahmen als in den Vorjahren. Darunter fielen die Deutsche Krankenversicherung, die Signal, die Central, die Barmenia, die Gothaer, die Landeskrankenhilfe, der Deutsche Ring, die Inter, der Münchener Verein und die Mannheimer. Der Bestand an Vollversicherten ging um 66.000 Kunden zurück, nur noch 8,86 Versicherte waren Mitglieder einer privaten Krankenversicherung. Positiv aufgefallen sind die Debeka und die AXA, denn während die AXA ihren Bestand um 10.400 Kunden aufstocken konnten, zählte die Debeka zum Jahresende 2013 mehr als 28.000 zusätzliche Versicherte. Besonders deutlich wurde gleichzeitig der Rückgang an Versicherten, hier hat die Central erheblich an Bestand verloren.

Kapitalanlagen als solide Basis
Überraschend war die Entwicklung bei den Kapitalanlagen. Sie nahmen im Jahr 2013 um über 15 Milliarden Euro zu und betrugen zum Jahresende 2013 mehr als 217 Milliarden Euro. Auch die Altersrückstellungen stiegen kräftig, mehr als 193 Milliarden Euro haben die Gesellschaften derzeit hinterlegt, um die Beiträge ihrer Kunden im Alter auf einem bezahlbaren Niveau zu halten. Allein die fünf größten Versicherer konnten einen Bestand von 110 Milliarden Euro vermelden. Das Umdeckungsgeschäft verlief bei der AXA, der HanseMerkur und der Continentale besonders vorteilhaft.

Schwierige Entwicklung bei Kapitalerträgen
Die Kapitalerträge brachten im Vergleich zu den Kapitalanlagen keine ähnlich positive Entwicklung. Die Central, die Allianz, die Signal, die Gothaer, der Münchener Verein und der Deutsche Ring mussten Ertragsrückgänge im zweistelligen Millionenbereich anmelden. Die Nettorendite sank im Schnitt von 4,2 Prozent auf nur noch 4,03 Prozent. Lediglich acht Versicherer konnten noch Margen über vier Prozent verzeichnen.

Die Aussichten für die Branche werden von den Analysten gemischt eingeschätzt. Die gesetzliche Krankenversicherung hat im Augenblick schwindende Finanzrücklagen zu vermelden, sie wird deshalb Zusatzbeiträge erheben. Da diese von den Versicherten allein zu tragen sind, dürfte die PKV für viele Arbeitnehmer wieder interessanter werden. Doch das demographische Problem der PKV bleibt unbenommen. Bei immer weiter fallenden Zahlen an Neukunden und immer älteren Versicherten steht die private Krankenversicherung vor einem grundsätzlichen Problem. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie sich der PKV-Markt weiter entwickelt. Leichtere Zeiten dürften auch auf die besten Versicherer in jedem Fall nicht zukommen. Weitere Informationen und Testergebnisse findet man auf http://www.private-krankenversicherungen-testsieger.de/


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