Schutzbezug für Bettdecken – nicht immer das Optimum

Grafschaft-Gelsdorf - Bevor man sich über die Anschaffung eines Schutzbezuges für die Bettdecke entscheidet, sollte man sich über einige Gesichtspunkte Gedanken machen, denn unter dem Begriff Schutzbezug werden unterschiedliche Typen verstanden.
Wird ein Schutz vor Allergenen, z.B. Hausstaubmilben, benötigt, empfiehlt sich der Einsatz von Microfaserdecken und -bezügen. Diese sind für den speziellen Verwendungszweck ausgewiesen und in Fachgeschäften erhältlich.
Wird hingegen ein flüssigkeitsdichter Schutzbezug benötigt, dann kommt in der Regel ein mit Polyurethan beschichtetes Gewebe, vorzugsweise Strick, in Frage.
Bei dem Einsatz eines flüssigkeitsdichten Schutzbezuges sollte aber Folgendes beachtet werden:
- Ein qualitativ hochwertiger Bezug wiegt ca. 2,5 kg. Also sollte eine entsprechend leichte Bettdecke verwendet werden, damit die Kombination Bettdecke/Schutzbezug nicht zu schwer wird.
- Wird zugleich ein flüssigkeitsdichter Schutzbezug für die Matratze verwendet, dann wird der Nutzer schwitzen.
Aus der Sicht von Hygiene- und Lagerungsprofis macht ein flüssigkeitsdichter Schutzbezug für Bettdecken nur in folgenden Fällen Sinn:
a) sobald der Nutzer waagerecht liegt und zwei- bis dreimal in der Nacht nässt/ausläuft
b) wenn der Nutzer frisch operiert wurde und noch alle Verbände sehr blutig sind oder Wunden stark nachbluten können
c) in der Tagesklinik, wo Decken nur für zwei bis drei Stunden verwendet werden und anschließend durch eine einfache Wischdesinfektion wieder gereinigt werden können
d) im Wartebereich der Notfallaufnahme
Bei der Anschaffung eines flüssigkeitsdichten Schutzbezuges sollte auf Folgendes geachtet werden:
a) Qualitativ hochwertiges Material zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aus. Je höher die Wasserdampfdurchlässigkeit ist, umso weniger schwitzt die auf oder unter einem Schutzbezug liegende Person.
Ein Wert für die Wasserdampfdurchlässigkeit von 1.260 g/m²/24 Stunden gilt als sehr gut, viele Produkte weisen jedoch Werte von nur 500 bis 900 g auf oder verweisen auf die entsprechende DIN-Norm, um den tatsächlichen Wert zu verschleiern. Die alleinige Erfüllung einer DIN-Norm ist für ein Produkt aber noch kein wirkliches Qualitätskriterium. Es empfiehlt sich unbedingt, den tatsächlichen Wert der Wasserdampfdurchlässigkeit zu erfragen. Allein der Preis sollte kein Entscheidungskriterium bei der Auswahl geeigneter Schutzbezüge sein.
b) Die Dichtigkeit gegen Bakterien und Viren sollte gewährleistet sein. Möglichst sollte explizit erwähnt werden, dass ein Produkt dicht gegen MRSA und Noro-Viren ist, denn Letztgenannter ist besonders klein. Hersteller hochwertiger Produkte können diese Leistungsmerkmale durch Gutachten externer Labore nachweisen.
c) Der Schutzbezug sollte dauerhaft schwer entflammbar sein.
d) Der Schutzbezug sollte mit allen gängigen Desinfektionsmitteln wischdesinfiziert werden können.
e) Der Schutzbezug sollte auch bei 95°C waschbar sein. Bei niedrigeren Temperaturen können nicht alle Keime getötet werden.
f) Beim Kauf sollte eine qualifizierte Beratung erfolgen, die auf die individuellen Bedürfnisse und den tatsächlichen Bedarf eingeht.
Wenn diese Gesichtspunkte bei der Auswahl von Schutzbezügen für Bettdecken berücksichtigt und erfüllt werden, darf davon ausgegangen werden, dass das geeignete Produkt gefunden wird.

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