Wie viel Biogas-Kleinanlagen braucht das Land?

Offenburger Fachmesse mit Experten der Bedarfsanalyse für einen wichtigen Motor der Energiewende / Kongressprogramm veröffentlicht

OFFENBURG. Am 23. und 24. Oktober bringt die Plattform Biogas - expo & congress unterschiedlichste Player der nachhaltigen Energiebranche aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammen. Neben Wirtschaft und Wissenschaft sind vielfach Landwirte die Betreiber für Anlagen, die aus Gülle wertvollen Strom und Wärme erzeugen. Bundesweit haben 200 Landwirte in Kleinbiogasanlagen investiert und auf einen kontinuierlichen Nebenerwerb gebaut. Für 2013 wurden in Baden-Württemberg bisher für 28 Anlagen Bauanträge gestellt. Woran liegt es und wo steckt das Potenzial?

Die Bundesregierung hat 2012 die neue Einspeiseförderung für kleine Biogasanlagen bis 75 Kilowatt Leistung beträchtlich höher angesetzt mit 24,5 Cent pro Kilowattstunde. Damit wird das Konzept Mini-Biogasanlage vor allem für Viehhaltungsbetriebe attraktiv, denn Voraussetzung für die Extra-Förderung ist, dass mindestens 80 Prozent Gülle eingesetzt werden. Die Alternative zum Betrieb aus reiner Gülle heißt Mischkonzept. Besonders in Süddeutschland herrscht eine starke Tendenz zum zusätzlichen Einsatz von Energiepflanzen. Es reichen dann bereits 120 Kühe aus, um den Güllebedarf von 80 Prozent abzudecken, möglicherweise im Zusammenschluss von mehreren Betrieben.

Als Bremsklotz erwiesen sich jedoch bisher relativ hohe Investitionskosten - Minianlagen benötigen einen ähnlich hohen Planungs- und Materialaufwand wie die Großanlagen. Jedoch arbeiten Herstellerfirmen an Entwicklungen von Kleinanlagen, die mit wachsendem Absatz pro Stück günstiger werden. Die Zeitschrift Top Agrar verweist auf eine Beispielanlage mit standardisiertem Konzept und einfacher Technik. Mit viel Ersparnis durch Eigenleistung lohnt sich die Anlage sogar beim Einsatz von Schweinegülle, die weniger ertragreich ist, als die von Rindern.
Rentable und kleine Minimethananlagen haben ein hohes Potenzial, denn sie können dezentral produzieren und verbrauchen wenig Fläche. Mit Tausenden von Minianlagen käme man möglicherweise dem Ziel der Energiewende einen großen Schritt näher, bis zum Jahr 2020 den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern auf mindestens 35 Prozent zu steigern.

Für wen rechnet sich eine Biogas-Kleinanlage? Das ist eines der Themen bei der Fachmesse Biogas - expo & congress der Messe Offenburg. Der bekannte Experte Dr. Manfred Dederer von der Staatlichen Biogasberatung Baden-Württemberg Nord gibt einen effektiven Überblick, flankiert von Herstellerentwicklungen und Praxisberichten. Dazu und zu weiteren aktuellen Themen ist der Kongress der Biogas - expo & congress am zentralen Messestandort Offenburg prominent besetzt. Rund 40 Fachvorträge bieten einen praxisorientierten Überblick über die aktuelle Diskussionslage. Das Kongressprogramm steht bereits online unter www.biogas-offenburg.de zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.biogas-offenburg.de. Für Fragen und Anregungen steht Ihnen Christina Sedelmeier unter biogas@messe-offenburg.de oder +49 (0)781 9226-54 zur Verfügung.

16.08.2013:

Über sedelmeier@messeoffenburg.de