Hochspannung auf dem „Grünen Hügel“ – Frank Castorf inszeniert Bayreuths Jubiläums-Ring 2013

Bayreuth. Nach der Wiederaufnahme der vorjährigen Produktion des Fliegenden Holländers unter Christian Thielemann feiert ab dem 26. Juli 2013 ein neuer „Ring“ unter Kirill Petrenko Premiere, den Frank Castorf inszenieren wird.

Richard Wagner (1813-1883) hätte in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag gefeiert. Anlässlich des Jubiläums blickt die Musikwelt mit Hochspannung auf seine wohl legendärste Wirkungsstätte, dem „Grünen Hügel“ im nordbayerischen Bayreuth. Zwischen 1872 und 1875 ließ Wagner hier ein modernes Festspielhaus errichten, um seinen Kompositionen eine geeignete Aufführungsstätte zu bieten. Die Einweihung fand am 13. August 1876 mit seinem musikalischen Gesamtkunstwerk Ring des Nibelungen statt, das bis heute als Höhepunkt der Bayreuther Festspiele gilt. Mit seiner rund 16-stündigen Tetralogie vom Untergang der Götter, bestehend aus Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung, revolutionierte er die Gattung der Oper und setzte neue Maßstäbe im dramatischen Umgang mit Musiktheater, die bis heute nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben.

Mit Kirill Petrenko steht einer der erfolgreichsten Dirigenten seiner Generation am Pult des Festspielorchesters. 2001 erregte er mit dem Ring des Nibelungen in einer Inszenierung am Theater in Meinigen erstmals internationales Aufsehen. Gastdirigate im Bereich der Oper führten ihn seitdem u. a. an die Wiener Staatsoper, die Semperoper Dresden, das Royal Opera House Covent Garden und die Metropolitan Opera in New York. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet den gebürtigen Russen darüber hinaus mit Spitzenorchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Koninklijk Concertgebouworkest sowie den Sinfonieorchestern von Cleveland und Chicago.

Die Regie führt Frank Castorf, der als Intendant der Berliner Volksbühne auf eine lange internationale Karriere als Theatermacher zurückblicken kann. Viele seiner Arbeiten gelten als richtungsweisend und genießen mittlerweile Kultstatus. Mit der Inszenierung des Jubiläums-Rings 2013 wagt sich der Berliner nun in den Bereich des Musiktheaters. Angesiedelt im postmodernen Sozialismus verlegt er den Schauplatz der Handlung von Walhall auf den Berliner Alexanderplatz und nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise, die irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt.

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Tobias Lind, Redaktion Opernreiseführer

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