Interkulturelles Training Japan

interkulturelles Training Japan: Reden ist Silber, aber ist Schweigen in Japan Gold?
Japaner kommunizieren anders als Deutsche. Während Deutsche abwechselnd ohne Pause sprechen, fügen Japaner eine Schweigepause ein, bevor geantwortet wird. Dies macht Gespräche im geschäftlichen Kontext in Japan häufig zu einem Problem, auf das man sich in einem interkulturellen Training Japan gründlich vorbereiten sollte. Während die Japaner die Redepausen nutzen, um das Gesagte zu reflektieren, es in einen Kontext zu bringen und sich dann eine geeignete Antwort zu überlegen, löst dieses Verhalten bei Europäern eher Unbehagen aus. Andererseits kann Schweigen auch Ablehnung bedeuten, da Japaner ein grundsätzliches Problem damit haben, einfach „Nein“ zu sagen. Es ist also ein wesentlicher Faktor, seinen Gesprächs- oder Verhandlungspartner gut zu kennen, um dessen Verhalten entsprechen interpretieren zu können.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Verhandlungssprache, die in den meisten Fällen sicherlich die ökonomische Lingua Franca, also Englisch, ist. Natürlich lernen Japaner Englisch, aber ebenso natürlich ist diese Sprache „viel fremder“ für sie, als beispielsweise für Deutsche. Ferner wird in Japan das freie Sprechen wenig geübt, so dass sie Englisch schriftlich zwar gut beherrschen, nicht jedoch die mündliche Konversation. Da Japaner sich keine Blöße geben wollen, die mit Gesichtsverlust einhergeht, sagen sie lieber gar nichts. Auch auf solche Situation sollte man sich gut vorbereiten.
Generell sollte man jedes Meeting gut vorbereiten. Im Vorfeld ist es wesentlich, eine Agenda mit den zu besprechenden Punkten auszutauschen und auch so viele weitergehende Information wie möglich zu senden und einzufordern. Deutsche Manager sollten sich auch nicht scheuen, ihre Ziele und Erwartungen im Vorfeld abzustimmen und zu kommunizieren. Dies hilft, Überraschungen, die die Japaner wenig schätzen, zu vermeiden. Deutsche Manager sollten sich ebenfalls darüber im Klaren sein, dass Meetings zum Kennenlernen und zum Meinungsaustausch dienen, nicht in erster Linie, um Entscheidungen zu fällen. Insofern wird schnell klar, dass es unproduktiv ist, die japanischen Partner zu drängen. In jedem Fall sollte man die getroffenen Feststellungen am Ende noch einmal zusammenfassen und ein Protokoll erstellen. Insbesondere bei auf Englisch geführten Besprechungen ist dies unabdingbar um sicherzustellen, dass beide Seiten das gleiche Verständnis haben. Diese Mentalitätsunterschiede haben natürlich einen zeitlichen Aufwand zur Folge, der mit eingeplant werden muss. Auf der anderen Seite kann eine sorgfältige Vorbereitung die eigentliche Umsetzung von Projekten und Geschäften entscheidend beschleunigen.