Innovatives Handwerk im 1000stel mm Bereich

Pro Jahr werden in Österreich über eine Million Zähne gezogen. Wird der fehlende Zahn nicht ersetzt, kann dies zu schwerwiegenden Folgen für den gesamten Organismus führen. Um diese Lücken zu schließen, kommt eines der rund 700 österreichischen Zahntechnikerlabore ins Spiel. „Wir möchten das Tätigkeitsfeld des Zahntechnikers für die Bevölkerung greifbar machen. Denn im Alltag gab es bisher zu selten einen direkten Kontakt zwischen Patient und Zahntechnikermeister. Klar, dass wir nach wie vor ein Mysterium darstellen. Dies wird sich in Zukunft ändern. Der Zahntechnikermeister steht den Patienten als unabhängiger Berater zur Verfügung. Das war im Grunde schon immer so, nur wusste keiner davon. Jetzt wurde eine gesetzliche Grundlage dafür geschaffen. Um die Sicherheit der österreichischen Wertarbeit zu erhalten, kann eine persönliche Konformitätserklärung (Zertifikat) verlangt werden. So weiß jeder Patient genau, mit welchen Materialien und von welchem Labor der Zahnersatz (in Teilen) hergestellt wurde. Um diese und noch weitere Fakten zu kommunizieren, gehen wir mit Presseinformationen, Foldern und Hörfunk-Spots in die Bundesländer und fördern die Transparenz des Berufsbildes“, freut sich Bundesinnungsmeister der Zahntechniker, Richard Koffu, über den gelungenen Kampagnenstart.

Maßarbeit garantiert
Jeder Zahn ist ein Unikat. Kein Mund, kein Gebiss gleicht dem anderen. Der Zahntechniker ist ästhetisch, handwerklich und medizintechnisch gefragt. Das Können und das technische Equipment beim Zahntechniker entscheiden über die Schönheit und Genauigkeit des Zahnersatzes. So muss beispielsweise die Kauoberfläche des Zahnersatzes optimal zum gegenüberliegenden Zahn passen; eine Zahnkrone muss absolut bündig abschließen, ansonsten droht nach einigen Jahren der Verlust des gesamten Zahnes. Der neue Zahn muss optisch zu den Nachbarzähnen passen; man soll nicht erkennen, dass es ein künstlicher Zahn ist.

Das menschliche Kiefergelenk ist ein Präzisionsscharnier; wenn dessen Schließwinkel durch einen schlechten Zahnersatz im Hundertstelbereich verändert wird, können unter anderem Kopfschmerzen und Nackenschmerzen die Folge sein. Der Ablauf einer optimalen österreichischen Versorgung besteht aus Planung, Vorbereitung und Herstellung, Eingliederung und Nachsorge. Die österreichischen Meisterbetriebe laden alle Interessierten ein, sich im Labor direkt über alle zahntechnischen Möglichkeiten und die Herstellung eines Zahnersatzes zu informieren.

Know-how als Wettbewerbsvorteil
Auf einen Zahn wirken Kräfte bis zu 80 kg. Beim Knirschen sogar ein Mehrfaches. Um diesen Kräften Stand zu halten, ist eine perfekte Zahnsubstanz Voraussetzung. Wer seinen natürlichen Zahn bereits verloren hat, vertraut hierbei auf Zahnersatz. Doch wer ist für diesen zuständig? Ob Zahnersatz wie Zahnkronen, Brücken oder Prothesen oder Zahnregulierungen wie Zahnspangen – das Aufgabengebiet eines Zahntechnikers ist weitreichend. „In Österreich werden derzeit jährlich rund 500 Lehrlinge auf den Beruf des Zahntechnikers vorbereitet. Bei dieser Tätigkeit treffen Handwerk und Kunst aufeinander. Eine 4-jährige Lehre garantiert eine Ausbildung, deren Standard in Europa zu den höchst angesehenen zählt. Eine Meisterprüfung schließt die Ausbildung ab. Ob Anatomie, Abdrucknahme, CAD/CAM Technologie, Prothetik, Kieferorthopädie oder Gerätekunde – die Disziplinen der Meisterprüfung sind umfassend. Es freut mich, dass sich immer mehr Jugendliche für diese Ausbildung entscheiden. Neben handwerklichem Geschick und technischem Verständnis sind Farb- und Formengefühl, sowie Liebe zum Detail gefragt“, gibt Bundesinnungsmeister der Zahntechniker, Richard Koffu, Einblicke in das Anforderungsprofil des Zahntechnikers.

Wer billig kauft, kauft teuer.
In jedem Land sind die gesetzlichen Gegebenheiten andere. Beispielsweise ist in Ungarn keine Meisterprüfung zu absolvieren. Das fehlende Know-how beim Personal schlägt sich auf die Produktqualität nieder. Bei Nachbehandlungen, die bei Zahnersatz nötig sind, ist die Abwicklung im Ausland extrem aufwendig und nicht rechtssicher. Auch wenn kurzfristig keine Probleme auftreten, kann man langfristig Schwierigkeiten bekommen. Die ausländischen Ärzte betrifft dies meist nicht, da sie häufig mit den Problemen nicht konfrontiert werden, weil die Fahrt dorthin zu aufwändig und teuer wäre.

www.zahntechniker.at

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