Wenn den Worten Taten folgen

Die Initiative „Keiner kommt. Feuerwehren in Not.“ blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück

„Wissen Sie, es gab schon immer mal solche Initiativen wie diese hier. Die haben sich aber stets im Sand verlaufen.“ Dies wurde André Trautner zu Teil, als er im vergangenen Jahr die Problematik der mangelnden Tageseinsatzbereitschaft von Feuerwehren ländlicher Regionen Sachsens ansprach. Dennoch hielt er an seiner Idee fest und erzielte mit seinem Engagement für die Wehr, in der er in den 1990er Jahren aktives Mitglied war, bereits im Gründungsjahr erste Erfolge.
Einsatzkräfte, die in anderen Kommunen tätig sind, haben während der Arbeitszeit nur bedingt die Möglichkeit, im Alarmfall zwischen dem Arbeitsplatz und der eigenen Wehr zu pendeln. Der hieraus resultierende Personalmangel kann durch die Doppelmitgliedschaft gemindert werden. Die Grundlagen für die Doppelmitgliedschaft, die sowohl den Einsatz in der Wehr am Arbeits- als auch am Wohnort ermöglicht, wurden bereits 2006 vom Sächsischen Ministerium des Innern in Dresden erwähnt. Durch die Initiative „Keiner kommt. Feuerwehren in Not.“ und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit weiterhin bestehenden personellen Engpässen in Feuerwehren während der Arbeitszeiten, erinnerte man sich an diese Möglichkeit.
In Gesprächen mit den regionalen Unternehmen und Entscheidern ist der Initiator mit der Möglichkeit der Doppelmitgliedschaft für Feuerwehrkameraden auf offene Ohren gestoßen. Insbesondere durch den Kontakt mit Ministerien, Gemeinden und Feuerwehren stand fest, dass die Gewährleistung der Tageseinsatzbereitschaft nicht nur regional vorherrscht.
In seiner Rede zur Regionalkonferenz „Zukunft Brandschutz“ in Bad Muskau nahm sich André Trautner dieser Herausforderung an und präsentierte verschiedene Lösungsansätze. Nun war es an der Zeit, Taten sprechen zu lassen.
Im Oktober wurden Gemeinden, Innenministerien der Länder sowie die Feuerwehren zum zweiten Mal über den Fortgang der Initiative informiert. Die Initiatoren freute es umso mehr, eine weitere Erfolgsmeldung mitzuteilen. Denn die Freiwillige Feuerwehr Bad Lausick begrüßte im August fünf „neue“ Mitglieder, die zukünftig die Wehr auch während der Arbeitszeit im Falle eines Einsatzes unterstützen.
In seinem Antwortschreiben bedankte sich der Referatsleiter im Innenministerium bei den Initiatoren für das „unternehmerische Engagement, die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehren in der Bundesrepublik Deutschland auch in Zukunft zu erhalten. Aus meiner Sicht ist ein enger Schulterschluss mit der Wirtschaft unverzichtbar, da nur auf dieser Grundlage ehrenamtliches Engagement, insbesondere in den Fällen, in denen es eng mit dem Arbeitsverhältnis korrespondiert, möglich ist […]." Der Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. kommentierte auf der Facebook-Seite der Initiative: " [...] Weiter so!".
Auch Vertreter überregionaler Fachzeitschriften sind sich der Wichtigkeit des Themas und der Notwendigkeit einer Lösung bewusst. So berichtete auch die Fachzeitschrift FEUERWEHR Retten-Löschen-Bergen im Oktober auf einer Doppelseite über die Initiative. Dort heißt es: „Was Bad Lausick jetzt vorgemacht hat, kann der erste Tropfen für ein volles Rohr zur Linderung der Not mit den Tageseinsatzbereitschaften sein.“ Die unterstützenden und motivierenden Worte haben die Initiatoren von „Keiner kommt. Feuerwehren in Not.“ dazu angehalten, sich auch in Zukunft engagiert für die Ziele der Initiative einzusetzen.

03.12.2012: | |