Im Gegensatz zur vollstationären Pflege wird unter der teilstationären Pflege die zeitweise Betreuung im Tagesverlauf verstanden. Während bei der vollstationären Pflege die häusliche oder betreute Pflege in Einrichtungen, für den gesamten Tag gewährleistet ist, unterscheidet man bei der teilstationären Pflege zwischen Tag- oder Nachtpflege. Seit der Pflegereform aus dem Jahre 2008 gibt es einige wichtige Verbesserungen in der teilstationären Pflege. Die Ansprüche auf Sachleistungen wurden schrittweise erhöht. Gewährt wird die Teilzeitpflege von der Kasse wenn eine häusliche Pflege nicht in vollem Umfang sicher gestellt werden kann oder ergänzend benötigt wird. Die Pflegekasse übernimmt in diesem Fall die Aufwendungen für soziale Betreuung, medizinische Behandlungspflege und allgemeine Pflegekosten bis zu einem festgelegten Grenssatz. Jedoch müssen die Kosten für Verpflegung selbst getragen werden, da sie nicht von der Kasse unterstützt werden. Tagespflege wird normalerweise benötigt wenn Angehörige von Pflegebedürftigen berufstätig sind und aus diesem Grund die Betreuung nicht erfüllen können. Dies ist der normale Fall, in dem sich Angehörige in der Nacht selbst um die Pflegebedürftigen kümmern, nachdem diese tagsüber von einem Pflegedienst abgeholt oder betreut wurden. Seltener genutzt wird der Anspruch auf Nachtpflege als eine Alternative. Dieser kann unter Umständen auch mit der Tagespflege und anderen ambulanten Sachleistungen kombiniert werden.

Die Nachtpflege als eine Alternative
Besonders für diejenigen, die sich tagsüber selbst um die pflegebedürftige Person kümmern können, ist die Inanspruchnahme der Nachtpflege als eine Alternative zu sehen. Pflegefälle, die nachts medizinisch versorgt werden müssen, unruhig schlafen oder sich alleine sehr unsicher fühlen, sind in betreuten Einrichtungen zur Nachtpflege gut aufgehoben. Diese bieten eine Betreuung, die am frühen Abend beginnt und nach dem Aufstehen endet. Wie bei der Tagespflege wird die Person durch einen Fahrdienst abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht.

Die Kostenübernahme durch die Pflegekasse ist natürlich nicht unbegrenzt und richtet sich nach der Pflegestufe. Neben der medizinischen Versorgung und Pflege erledigt die teilstationäre Nachtpflege auch viele andere Tätigkeiten, wie das Ankleiden und die Körperpflege. Die Durchführung ärztlich verordneter Maßnahmen, wie Injektionen, Infusionen, Verbände, Blutdruck- oder Pulskontrollen und Medikamentengabe, werden von der Krankenkasse übernommen. Kosten zur Pflege und dem Fahrdienst werden übernommen, wobei der Versicherte für Verpflegung und die meisten Freizeitangebote selbst bezahlen muss. Dennoch sollte auch in der Nachtpflege nicht gänzlich auf die zahlreichen Freizeitaktivitäten verzichtet werden. Zur Pflege und zum Training werden oft Krankengymnastik, Gedächtnistraining oder Handarbeiten angeboten. Auch der soziale Aspekt steht für viele Einrichtungen weit oben auf der Liste. So kann an gemeinsamen Aktivitäten, wie Ausflügen, Spaziergängen, Malen, Singen uodernd Musik hören, teilgenommen werden. Privat vereinbarte Leistungen können auch die Begleitung zu kulturellen Veranstaltungen am Abend oder Sicherheits- und Betreuungsbesuche beinhalten.

Die Vorteile der Nachtpflege für Angehörige der pflegebedürftigen Familienmitglieder liegen auf der Hand. Die Unterbringung in einer Einrichtung dient zur Entlastung während der Nacht und erlaubt es den Angehörigen ruhig durchzuschlafen. Meistens wird die Nachtpflege für Demenzkranke, die sich im frühen oder mittlerem Stadium befinden und noch zu Hause leben, in Anspruch genommen. Das kann die Unterbringung in ein Altenpflegeheim etwas hinauszögern und erlaubt der Familie, den Tag zusammen zu verbringen. Des Weiteren kann die Nachtpflege auch dazu dienen, die Selbsthilfefähigkeit, nach einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus wiederherzustellen.
Auch wenn es bisher eher seltener in Anspruch genommen wird, ist die Nachtpflege als eine Alternative zu sehen, die für Familienangehörige und Pflegebedürftige viele Vorteile mit sich bringt.