Plattdeutsche Sprache vom Aussterben bedroht?

In den Internet-Ausgaben einiger Zeitungen aus dem Raum Schleswig-Holstein, wie beispielsweise dem „Wedel Schulauer Tageblatt“ kursierte im Oktober dieses Jahres (2012) die Meldung, dass die plattdeutsche Sprache im Bundesland Schleswig-Holstein auf dem Wege sei auszusterben.
So habe sich im Land Schleswig-Holstein die Anzahl der Menschen, welche auch Plattdeutsch sprechen, in den letzten 20 Jahren annähernd halbiert.

Doch gilt dieser Trend, der in Schleswig-Holstein beobachtet wurde, auch für den gesamten norddeutschen Raum, also der Heimat der plattdeutschen Sprache?
Diese Frage wird wohl kaum völlig präzise beantwortet werden können, jedoch gibt es in Niedersachsen und Hamburg zumindest Bemühungen gibt, die plattdeutsche Sprache, die natürlich weit über das bundesweit bekannte „Moin“ hinausgeht, zu erhalten.

So gibt es in der Hansestadt Hamburg zum Beispiel ein Pilotprojekt in dessen Rahmen an einigen Grundschulen die plattdeutsche Sprache wieder gelehrt werden soll, wobei es, einer Pressemeldung der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge, allerdings sowohl an Lehrmitteln, als auch an geeigneten Lehrkräften fehle.

In der niedersächsischen Urlaubsregion Ostfriesland, in der das Plattdeutsch noch recht weit verbreitet ist, gibt es ebenfalls Bemühungen das Kulturgut „Plattdeusch“ bzw. „Ostfriesisch“ zu erhalten.
Dort werden unter anderem vielerorts die Ortschilder mittlerweile zweisprachig gestaltet und man kann zum Beispiel beim Erreichen der ostfriesischen Kreisstadt Aurich nicht nur die deutsche Bezeichnung „Aurich“ lesen, sondern auch die ostfriesische und somit plattdeutsche Bezeichnung der Stadt, sprich „Auerk“.

Auch im Internet lässt sich beobachten, dass die plattdeutsche Sprache noch Beachtung finden, denn es gibt beispielsweise auf der bekannten Video-Plattform „Youtube“ wirklich viele Videos, die sich mit der plattdeutschen Sprache befassen, wie zum Beispiel dieses „Plattdeutsch“-Video

Bilanzierend kann wohl behauptet werden, dass ein Aussterben der plattdeutschen Sprache derzeit noch nicht in Sicht ist, die Sprache jedoch wohl immer weniger in ihrer vollen Ursprünglichkeit gesprochen werden wird.
Dies erklärt sich schlicht und ergreifend dadurch, dass es in unserer heutigen, modernen Zeit einfach recht viele Begrifflichkeiten gibt, die sich nicht mehr ins Plattdeutsche übersetzen lassen, da diese Begriffe, wie zum Beispiel „Internet“, so neu sind, dass es hierfür keine ursprünglichen plattdeutschen Vokabeln gibt und auch nicht geben kann.

Günter Dehne
gdehne(at)web(dot)de
Internet: http://ostfriesland-bilder.de