Leidet mein Pferd unter einem Zinkmangel?

Zink ist unter anderem für ein glänzendes Fell, für gute Hufe sowie ein gutes Immunsystem zuständig. Es ist Bestandteil vieler Stoffwechsel Prozesse und ist beteiligt an der Bildung von körpereigenen Hormonen. Auch für das Wachstum ist Zink notwendig .
Der Gesamtgehalt an Zink beim ausgewachsen Pferd beträgt circa 12-15 g. Im Körper kommt Zink vor allem in der Haut, in Haarkleid, im Auge, in Hoden und Sperma, in der Leber, im Pankreas und im Knochengewebe vor.

Eine Überdosierung an Zink kommt beim Pferd so gut wie nie vor. Ein Zinkmangel dagegen liegt sehr häufig vor, da der Bedarf über die Nahrung nur schwer zu decken ist. Darüber hinaus ist der Bedarf in Stresssituationen, bei Krankheit, im Wachstum sowie bei Gravidität und bei der Laktation oft um ein Vielfaches erhöht.

Da im Heu nur relativ wenig Zink enthalten ist, kann ein circa 600 kg schweres Pferd den Zinkbedarf nicht einmal zur Hälfte decken. Hafer ist eines der zinkreichsten Nahrungsmittel mit circa 35 mg/Kilogramm Trockenmasse. Gerste und Mais bringen es nur auf 30 mg Zink pro kg Trockenmasse. Um auch nur den Mindestbedarf an Zink zu erreichen müssen über 2 kg an Müsli oder Pellets.

Einen Zink - Mangel macht sich vor allem beim Fellwechsel bemerkbar, äußert sich jedoch bei jedem Tier individuell. Meist imponiert ein mattes Haarkleid mit Schuppenbildung, Schweif, Schweif-Juckreiz und starkem, generalisiertem Juckreiz. Auch beim Sommerekzem liegt oft einen Zinkmangel zu Grunde. Im Bereich des Horns kommt es zu Wachstumsstörungen sowie vermehrter Huffäulebelastung. Außerdem zeigen die Tiere oft Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Abmagerung und sind bei der Arbeit unkonzentriert oder sehen "Gespenster". Es kommen vermehrt Augenstörungen vor. Bei einem Zinkmangel der Zuchtstute kann es zu Blindheit beim Fohlen kommen. Bei Zuchttieren können Unfruchtbarkeit auftreten. So zeigt sich bei der Untersuchung des Hengstes eine geringe Samenqualität und -Dichte. Bei der Stute kann es zu Einnistungsproblemen des befruchteten Eis in die Gebärmutter kommen. Ausserdem kommt es häufig zu Mauke und schlechter Wundheilung.

Ein Zinkmangel entsteht bei einem erhöhten Zinkbedarf sowie bei vermehrten Zinkverlusten. Der Bedarf an Zink ist u. a. erhöht während des Fellwechsels sowie in Stresssitationen wie Transporten, bei Wettkämpfen und bei der Ausbildung. Das Stresshormon Cortison ist dabei ein wahrer Zinkvernichter. Auch in der Gravidität, bei Laktation, im Wachstum und bei Infektionen oder nach Operationen ist der Zinkbedarf erhöht. Eine Eiweiß - und Getreideüberfütterung steigert ebenfalls den Bedarf an Zink.
Ein erhöhter Zinkverlust liegt vor bei Hautverletzungen, bei Geschwüren oder nach Operationen, da Zink durch Blut und Serum ausgeschwemmt wird.

Die Diagnose wird gestellt anhand derAnamnese, der Klinik und der körperlichen Untersuchung. Zusätzlich kann das Blutserum untersucht werden und eine Haarmineralanalyse angefordert werden.

Die Therapie besteht in der Substitution von Zink durch Nahrungsmittelergänzer wie z. B. Orthosal oder Hesta Plus Zink. Zusätzlich kann man auch zinnhaltige Kräuter verfüttern wie z. B. Thymian, Salbei oder Ingwer.


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